Kreml-Sprecher reagiert
"Kriegerische Ekstase": EU-Mann will Russland angreifen
Die Rhetorik zwischen NATO, EU sowie Russland wird immer schärfer. Nach Jens Stoltenberg will auch Josep Borrell härter gegen Moskau vorgehen.
Er rief Mitgliedsstaaten dazu auf, der Ukraine auch Angriffe auf Militärziele in Russland mit westlichen zu erlauben. Als Beispiel eines möglichen Einsatzes westlicher Waffen nannte Stoltenberg die ukrainische Region Charkiw, wo die Frontlinie und die Grenze zu Russland mehr oder weniger zusammenfielen.
"Nach Kriegsrecht durchaus möglich"
Nach Stoltenberg hat sich nun auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell für den Einsatz von westlichen Waffen gegen Ziele in Russland ausgesprochen. Am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel betonte er, ein solcher Einsatz sei "nach dem Kriegsrecht durchaus möglich und kein Widerspruch".
Borrell betonte, dass das Aufheben von nationalen Beschränkungen immer wichtiger werde. Er begründete das unter anderem mit Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew von russischem Staatsgebiet aus.
Scholz klar dagegen
Erwartungsgemäß vorsichtig zeigte sich Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz: Er hat den Einsatz deutscher Waffen gegen Ziele in Russland einmal mehr ausgeschlossen. Man müsse verhindern, dass es "zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO kommt", betonte er am Wochenende.
"Als angegriffenes Land hat die Ukraine mit Sicherheit alles Recht, alle Möglichkeiten zu ihrer Verteidigung zu nutzen“, sagte der liberalkonservative Ministerpräsident aus Tschechien, Petr Fiala in Prag. Er halte das "schlicht für logisch".
Kreml: "Spielt mit Kriegsrhetorik"
Russland reagierte empört auf die Aussagen des NATO-Chefs und warf dem Bündnis vor, in "kriegerische Ekstase" zu verfallen. Putin-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag: "Die NATO erhöht den Grad der Eskalation und spielt mit Kriegsrhetorik."
Gleichzeitig möchte Russland die Seegrenze in der Ostsee ausweiten. Dabei sprach Peskow erstmals von einer "Konfrontation im Baltikum", die verlange, "Schritte zu unternehmen, um seine Sicherheit zu gewährleisten", sagte der Kreml-Sprecher.