Zum Glück nicht gestreut

Krebs! Wienerin mussten 30 cm Darm entfernt werden

2023 wurde bei Manuela U. (49) Darmkrebs diagnostiziert, sie wurde erfolgreich operiert. Nun will sie andere warnen: "Geht zur Koloskopie!"

Wien Heute
Krebs! Wienerin mussten 30 cm Darm entfernt werden
Manuela U. mussten rund 30 Zentimeter Darm entfernt werden. (Symbolbilder)
Getty Images, iStock

Verstopfung, Durchfall und immer wieder ein Grummeln im Darm: Dennoch hegte Manuela U. (49) keinen Verdacht, als sie auf ihrer Japan-Reise im vergangenen Herbst immer wieder Verdauungsstörungen plagten: "Ich hatte schon vor Japan eine unregelmäßige Verdauung. Deshalb hab' ich gedacht: Da ist nix, das passt schon", erinnert sich die Wienerin im Gespräch mit "Heute"

Doch die Beschwerden blieben: "Es fühlte sich nicht mehr normal an", erklärt die 49-Jährige. Sie suchte daher einen Gastroenterologen auf: "Er hat einen Ultraschall gemacht, aber nichts gefunden. Allerdings zeigten sich in meinem Blut extrem hohe Entzündungswerte", so Manuela U. Ende November 2023 hatte die Mutter eines Sohnes daher eine Koloskopie (Darmspiegelung).

Diese Lebensmittel sind schlecht für den Darm

1/7
Gehe zur Galerie
    Auf der Liste der Lebensmittel mit hohem FODMAP-Gehalt befinden sich unter anderem Kuhmilch, Weizenbrot, ...
    Auf der Liste der Lebensmittel mit hohem FODMAP-Gehalt befinden sich unter anderem Kuhmilch, Weizenbrot, ...
    (Bild: iStock)
    Als ich nach der Darmspiegelung wieder aufgewacht bin, wurde mir mitgeteilt, dass sie etwas gefunden haben
    Manuela U.
    Darmkrebs-Patientin

    "Als ich danach wieder aufgewacht bin, wurde mir mitgeteilt, dass sie etwas gefunden haben. Es hieß: 'Das schaut bösartig aus. Aber keine Sorge, Sie werden keinen künstlichen Darmausgang benötigen'", meint die 49-Jährige. Um sicherzugehen wurde eine Biopsie des Gewebes gemacht: "Danach lief die Maschinerie voll an."

    Der Wienerin wurde Blut abgenommen und ein CT des Brustkorbs gemacht: "Sie wollten sehen, ob der Krebs schon gestreut hat, etwa in die Leber. Zum Glück war das aber nicht der Fall. Eine Woche darauf hatte ich bereits das Vorgespräch für die Operation. Es ging alles sehr schnell", erzählt Manuela U.

    Operation kurz vor Weihnachten

    Auch ein OP-Termin im KH Hietzing wurde fixiert, aufgrund einer starken Verschnupfung musste dieser aber verschoben werden: "Der Anästhesist hat mir die OP-Freigabe erteilt, dem Chirurgen war es aber ein zu hohes Risiko."

    Am 19. Dezember wurde der Eingriff schließlich vorgenommen. "Ich war knappe zwei Stunden im OP, die Ärzte mussten rund 30 Zentimeter meines Darms entfernen. Danach war ich fünf Tage im Spital, obwohl man eigentlich ein bis zwei Wochen im Krankenhaus bleibt. Aber die Ärzte meinten, den Kostaufbau kann ich auch zu Hause machen. Also wurde ich früher entlassen und konnte Weihnachten mit meiner Familie verbringen."

    Darmkrebs

    Rund 5.000 Menschen erkranken in Österreich jährlich an Darmkrebs, 2.000 bis 3.000 sterben daran. Die Krebsform tritt überwiegend ab dem 50. Lebensjahr auf, wobei Frauen meist später erkranken als Männer. 

    Darmkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Machen sich Beschwerden bemerkbar, ist der Krebs meist schon fortgeschritten. Das wäre weitgehend vermeidbar: Die Darmspiegelung (Koloskopie), eine mittlerweile völlig schmerzfreie Untersuchung, sollte für Frauen und Männer spätestens ab 50 Jahren Pflicht sein. Denn je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser ist die Chance auf Heilung.

    Ich bin eine untypische Patientin, ich kann nicht gut herumsitzen
    Manuela U.
    über die Zeit nach der OP

    Statt sich Ruhe zu gönnen, lenkte sich die 49-Jährige daheim mit "banalen Sachen ab": "Ich bin eine untypische Patientin, ich kann nicht gut herumsitzen. Ich habe aber auch sehr viel geschlafen in dieser Zeit." Derzeit geht es Manuela U. gut, nur "das Zusammenwachsen tut noch ein bissl weh."

    Wie es aussieht, wird sie keine Chemotherapie benötigen: "Ich muss aber natürlich alle drei bis vier Monate zur Nachsorge-Untersuchung. Das ist dann ein Mix aus Leber-CT, Lungen-Röntgen und Blutabnahme, bei der die Tumor-Marker kontrolliert werden. Das Risiko ist schließlich da, dass wieder Polypen wachsen, und der Krebs zurückkommt", berichtet die Wienerin, die sich vor kurzem als Coach für Frauen in Unternehmen selbstständig gemacht hat.

    Diese OP wäre durch eine Vorsorgeuntersuchung vermeidbar gewesen. Darmkrebs ist zu 90% heilbar, wenn er früh erkannt wird
    Manuela U.
    Darmkrebs-Patientin

    Nach der überstandenen Operation postete die 49-Jährige auf all ihren Social-Media-Kanälen ganz offen über ihre Krebs-Diagnose. Denn Manuela U. ist sich sicher: "Diese OP wäre durch eine Vorsorgeuntersuchung vermeidbar gewesen. Darmkrebs ist bis zu 90% heilbar, wenn er früh erkannt wird. Hätte ich nur ein paar Monate gewartet, hätte die ganze Sache ganz anders verlaufen können. Wir haben das Glück, dass wir in Österreich solche Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen können – das sollten wir auch nutzen!", so der Appell der Wienerin.

    red
    Akt.