Oberösterreich

Krawallmacher grinste bei der Tat – 21 Monate Haft

Am Montag stand ein 19-Jähriger wegen der Halloween-Randale vor Gericht. Er bekam 21 Monate. Der Grund: Er grinste nach der Tat in eine Kamera.

Ausschlaggebend war ein Video: Das zeigt den jungen Mann beim Werfen von Böllern auf Polizisten. Pikantes Detail: Eine Kamera fing seinen Gesichtsausdruck nach der Tat ein. Der 19-Jährige wirkte darin zufrieden und grinste.
Ausschlaggebend war ein Video: Das zeigt den jungen Mann beim Werfen von Böllern auf Polizisten. Pikantes Detail: Eine Kamera fing seinen Gesichtsausdruck nach der Tat ein. Der 19-Jährige wirkte darin zufrieden und grinste.
Heute

Beim zweiten Hauptprozess zu den Halloween-Krawallen im Vorjahr in Linz wurde der 19-jährige Spanier zu 21 Monaten Haft verurteilt, davon sieben unbedingt auf drei Jahre Bewährung. Ausschlaggebend war ein Video: Das zeigt den jungen Mann beim Werfen von Böllern auf Polizisten. Pikantes Detail: Eine Kamera fing seinen Gesichtsausdruck nach der Tat ein. Der 19-Jährige wirkte darin zufrieden und grinste.

Der Angeklagte zeigte sich am Montag kleinlaut vor Gericht. Er kam adrett gekleidet, trug schwarze Sneakers, Jeans und ein weißes Hemd. Der Andrang im Landesgericht war nicht mehr ganz so groß wie beim ersten Halloween-Prozess in der Vorwoche. Die Sicherheitsvorkehrungen waren aber dennoch enorm, Besucher und Journalisten wurden erneut genauestens kontrolliert.

Die Anklage der Staatsanwaltschaft hatte es in sich: Der Mann (19) habe in der Halloween-Nacht wiederholt Steine und Böller der Kategorie 3 und 4 auf Beamte geworfen. "Diese richten extreme Schäden an, sind geeignet, tödliche und schwerste Körperverletzungen herbeizuführen", sagte die Staatsanwältin. Wegen "schwerer gemeinschaftlicher Gewalt" und schwerer Körperverletzung drohten dem Angeklagten bis zu fünf Jahre Haft.

Die Staatsanwaltschaft warf dem jungen Mann auch vor, er habe die Hosentaschen voller Steine gehabt. Zudem soll er Böller und Steine verteilt und andere angestachelt haben.

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    Zunächst musste ein 22-jähriger Syrer auf der Anklagebank Platz nehmen.
    Zunächst musste ein 22-jähriger Syrer auf der Anklagebank Platz nehmen.
    "Heute"

    Das bestritt der spanische Staatsbürger vehement. Er habe weder Steine noch Böller mitgehabt, auch das TikTok-Video, in dem zu Gewalt aufgerufen wurde, habe er nicht gekannt.

    Der junge Mann, der noch bei seiner Mutter im Linzer Süden lebt, bekannte sich nur teilweise geständig. Er habe sich hinreißen lassen, Steine zu werfen, beteuerte er. Immer wieder sagte er vor dem Gericht auch, wie leid ihm alles tue. Dass er Steine oder Böller ausgeteilt und andere aufgefordert habe, die gegen die Polizei zu schleudern, bestritt er allerdings.

    Bei einer Hausdurchsuchung nach den Krawallen wurden bei dem jungen Mann 160 Böller quasi im Kinderzimmer gefunden. Diese habe er erst nach der Halloween-Nacht gekauft, beteuerte der Angeklagte. "Ich wollte damit mit meiner Familie Silvester feiern", so die etwas krude Erklärung.

    Zu Mittag fiel dann das Urteil: Der 19-Jährige wurde wegen "schwerer gemeinschaftlicher Gewalt und Körperverletzung" zu 21 Monaten Freiheitsstrafe verdonnert, davon sieben Monate unbedingt auf drei Jahre Bewährung. Er habe die Böller geworfen, obwohl ihm die Sprengkraft bewusst gewesen sei. Vom Vorwurf, andere angestachelt zu haben, wurde er freigesprochen. Das Urteil ist rechtskräftig.

    Ein Video von den Krawallen fiel besonders stark ins Gewicht. Es zeigt den 19-Jährigen nachdem er Böller auf die Polizei geschmissen hat. Pikantes Detail: Er grinste direkte in die Kamera und schien zufrieden mit seiner Tat.

    Fünf weitere Prozesse bis April

    Auf den Prozess des Spaniers folgen bis April fünf weitere. Auf der Anklagebank müssen nach ihm noch eine 15-jähriges Mädchen und ihre beiden 15- und 16-jährigen Freunde, drei weitere 18-Jährige und ein 16-jähriger Österreicher Platz nehmen. In den Fällen geht es ebenfalls um den Verdacht der "schweren gemeinschaftlichen Gewalt und der versuchten schweren Körperverletzung".

    In der Vorwoche gab es den Auftakt zur Prozess-Serie. Ein 22-Jähriger fasste 1,5 Jahre aus, davon sechs Monate bedingt.

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