Werbung für Winterpaket

Kratky hilft Caritas: "Weiß, wie sich Sorgen anfühlen!"

Unter dem Motto "Obdachlosigkeit darf uns nicht kalt lassen" bittet der Ö3-Star um Spenden und gibt zu: Auch er hatte mit Problemen zu kämpfen.

Yvonne Mresch
Kratky hilft Caritas: "Weiß, wie sich Sorgen anfühlen!"
Ö3-Moderator Robert Kratky, die neue Leiterin der Gruf, Lis Pichler, und Caritas Wien-Chef Klaus Schwertner (v. li.) bitten um Spenden für das Gruft-Winterpaket. 
Sabine Hertel

1 Schlafsack + 7 warme Mahlzeiten = 1 Gruft Winterpaket. So lautet die aktuell so wichtige Gleichung der Caritas. Denn mit den sinkenden Temperaturen steigt auch das Leiden der Menschen auf der Straße, das die Caritas mit den Winterpaketen lindern will. Dafür holte man sich mit Ö3-Star Robert Kratky einen prominenten Partner mit ins Boot.

"Dem Elend zu begegnen, beschäftigt einen massiv"

"In meinem Job hatte ich schon immer mit sozialem Engagement zu tun und habe auch geholfen oder gespendet – nur eben nicht in der Öffentlichkeit. Nun wollte ich die Reichweite meines Instagram-Kanals nutzen und andere motivieren es auch zu tun", erklärt Kratky seine Beweggründe. Dafür war er einen Abend lang mit dem Caritas-Kältebus unterwegs – eine Erfahrung, die ihn sehr berührt hat: "Wir alle haben schon einmal Obdachlose getroffen und teilweise sogar mit Argwohn reagiert. Aber ich frage mich, was wir tun würden, wenn es uns trifft. Diesem Elend zu begegnen, während man selbst wieder nach Hause gehen kann und dieser Mensch bei 0 Grad und Schneeregen auf der Straße schlafen muss, beschäftigt einen massiv."

Wie es sich anfühlt, Sorgen zu haben, weiß der Moderator nur zu gut, wie er im "Heute"-Gespräch erzählt: "Ich war nie obdachlos, aber in meinen 20er-Jahren ging es mir finanziell sehr schlecht. Ich wusste damals nicht, wie ich das überleben soll – obwohl ich arbeitete. Erzählen konnte ich es niemandem, nicht einmal meiner Mutter. Im Rückblick wirkt es wie ein Abenteuer, aber damals war ich ein Angstmensch und habe mir ständig Sorgen gemacht." Neben seinem Engagement in der Öffentlichkeit will der Ö3-Star nun auch 5.000 Euro spenden.

Caritas fordert abermals Sozialhilfe-Reform

Der Andrang nach warmen Schlafplätzen für obdachlose Menschen ist groß, wie Caritas Wien-Chef Klaus Schwertner weiß. "Aktuell liegt die Auslastung bereits bei knapp 95 Prozent. Auch hier in der Gruft ist die Nachfrage groß." Gemeinsam mit Kratky machte Schwertner auf aktuelle Entwicklungen aufmerksam. "Die aktuelle Teuerungskrise hat bei vielen Menschen Spuren hinterlassen. Die Schlangen bei unseren Lebensmittelausgaben bleiben lang und auch in unseren Beratungsstellen begegnen wir vielen Menschen, für die die steigenden Kosten im Bereich Wohnen und Energie zu einem immer größeren Problem werden. Wer einen Anstieg der Obdachlosigkeit verhindern will, muss jetzt handeln!" Richtung Bund fordert er einmal mehr die Reform der Sozialhilfe und einen Aktionsplan für leistbares Wohnen.

Knapp 20.000 Menschen gelten in Österreich als wohnungslos, 60 Prozent davon leben in Wien. 239.000 Menschen leben in Wohnungen, die sie nicht angemessen warmhalten können. Zuletzt hat auch die Zahl der Delogierungen in zahlreichen Bundesländern wieder zugenommen. Schwertner fordert: "Mehr Betten, mehr Streetwork, mehr Hilfe, damit kein Mensch auf der Straße erfriert!" Insgesamt stellt die Caritas aktuell mehr als 1.880 Beherbergungsplätze zur Verfügung. 237 warme Mahlzeiten werden täglich ausgegeben.

So können Sie helfen!

Gruft-Leiterin Judith Hartweger und Schwertner bitten auch die Bevölkerung um Unterstützung: "Das Kältetelefon hilft uns, Schlafplätze zu finden, Schlafsäcke zu verteilen und Menschen in Notquartiere zu bringen. Unter 01/480 45 53 ist es sieben Tage die Woche, rund um die Uhr erreichbar." Alleine im vergangenen Jahr wurde die Nummer mehr als 9.700 Mal gewählt. In den vergangen vier Wochen wurden 1.660 Anrufe verzeichnet. Zudem rufen Schwertner und Kratky, auf ein Gruft Winterpaket um 70 Euro zu spenden. Damit erhält eine obachlose Person sieben warme Mahlzeiten und einen winterfesten Schlafsack. Gespendet werden kann online oder direkt an das Spendenkonto (IBAN: AT163100000404050050, BIC: RZBAATWW, Kennwort: "Gruft Winterpaket").

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