Schock-Diagnose
Krankenschwester (26) ist nun selbst schwerkrank
Die Steirerin Olivia "Livi" musste an ihre frühere Arbeitsstelle im LKH Graz zurückkehren – diesmal jedoch als Patientin. Die 26-Jährige hat Leukämie.
Sie half drei Jahre lang Patienten auf der Hämatologie-Station im LKH Graz durch die schwerste Zeit ihres Lebens. Nun ist die diplomierte Krankenpflegerin Olivia "Livi" wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückgekehrt. Doch diesmal braucht sie selbst dringend Hilfe. Die 26-Jährige leidet an akuter myeloischer Leukämie (AML). "Bei der Diagnose hat es mir die Schuhe ausgezogen, weil ich weiß, was auf mich zukommt", erzählt sie im "Heute"-Gespräch tapfer.
Die Symptome der Blutkrebs-Erkrankung sind "unspezifisch", sagt sie aus Erfahrung. Bei Livi begann es vergleichsweise harmlos mit einer wiederkehrenden Zahnfleisch-Entzündung. Bald danach kamen starke Schmerzen hinzu. Zu dieser Zeit war die junge Steirerin gerade ein halbes Jahr in Hamburg für eine Ausbildung und wollte danach wieder zurück in die Pflege kehren. Allerdings nicht als Patientin.
Am "falschen Ende" des Krankenbetts
Wegen ihrer anhaltenden Beschwerden flog sie früher nach Österreich zurück, als geplant. "Jetzt finde ich mich am 'falschen Ende' des Krankenbetts wieder", sagt die Steirerin. Ihren ersten Chemotherapie-Zyklus hat sie schon hinter sich und zum Glück "sehr gut vertragen". Ihre Haare hat sie zwar verloren, aber nicht ihren starken Willen, wieder gesund zu werden. "Meine Expertise hilft mir hier natürlich."
Auf Instagram lässt Livi andere an ihrem Leben zwischen Krankenhaus, Kampf und Hoffnung teilhaben. Sie will über ihre Erkrankung aufklären und ihren Weg zur Genesung dokumentieren. "Das ist eine Form der Selbsttherapie für mich."
Stammzellen-Spender gesucht
Die 26-Jährige hat noch vier weitere Chemotherapie-Zyklen vor sich. Obwohl sie hofft, ohne Stammzellen-Transplantation auszukommen, wird zur Sicherheit bereits ein Spender für sie gesucht. "Mein Bruder passt leider nicht", bedauert Livi. "Damit hat die Suche nach der Nadel im Heuhaufen begonnen."
Die Krankenschwester ruft deshalb "im Rahmen meiner eigenen Betroffenheit alle gesunden Menschen zwischen 17 und 45 zum Typisieren auf." Über den Verein Geben für Leben kann man sich kostenlos ein Set per Post schicken lassen, um sich mittels Wangenabstrich ganz einfach typisieren zu lassen. Am 26. April gibt es für Livi und alle anderen Betroffenen außerdem eine Typisierungs-Aktion in Schladming (Stmk.).