Niederösterreich
Kraftwerke-Erzeuger insolvent – über 100 Jobs betroffen
Der Biomassekraftwerke-Hersteller Polytechnik mit Sitz in Weissenbach an der Triesting ist insolvent. Mehr als 100 Beschäftigte sind betroffen.
Der Biomassekraftwerke-Hersteller Polytechnik mit Sitz in Weissenbach an der Triesting in Niederösterreich ist insolvent. Am Landesgericht Wiener Neustadt wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, berichteten AKV und KSV am Montag. Die Passiva betragen etwa 69,6 Mio. Euro, es gibt rund 630 Gläubiger. Betroffen sind mehr als 100 Beschäftigte. Als Insolvenzgründe wurden massiver Umsatzausfall und erhebliche Mehrkosten - auch aufgrund der Pandemie - genannt.
Weltweit führender Anbieter
Die Polytechnik Luft- und Feuerungstechnik GmbH gilt laut KSV als einer der weltweit führenden Anbieter von Biomasseverbrennungsanlagen zur CO2-neutralen Energieerzeugung und ist bekannt für die Planung und Lieferung schlüsselfertiger Anlagen. 95 Prozent des Umsatzes werden demnach im Ausland erzielt. "Durch die Coronakrise ist es bei der Abarbeitung und Abrechnung der Aufträge zu massiven Verzögerungen und Mehrkosten gekommen. Darüber hinaus waren Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen im Bereich Logistik, Transport und Beschaffung zu verzeichnen", hielt der KSV in einer Aussendung fest.
Insolvenzverfahren
Während des Insolvenzverfahrens soll das Unternehmen fortgeführt werden. Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, angeboten. Zur Überwindung der Liquiditätskrise sollen alle Stakeholder in die Sanierungs- und Fortführungsmaßnahmen eingebunden werden. Positive Signale habe es hier bereits gegeben. Geplant ist laut Gläubigerschützern auch die Hereinnahme eine strategischen Investors.