Landwirt angezeigt
Kot, verletzt: 94 Rinder nach Tierquälerei geschlachtet
Katastrophale Zustände herrschten in einer Viehzucht in Vöcklabruck. Nach einer Kontrolle mussten zehn Rinder noch vor Ort notgeschlachtet werden.
Ein schwerer Fall von Tierquälerei erschüttert aktuell den Bezirk Vöcklabruck. Bis Ende Mai betrieb ein Landwirt dort zwei Ställe mit insgesamt 105 Rindern.
Am Dienstag vergangene Woche führte die Behörde aufgrund von Tierschutzmängeln eine Kontrolle des Betriebs durch. Schon da bot sich dem Amtsarzt ein katastrophales Bild.
Der Futtertisch war leer, die Wassertränken funktionierten nicht. Außerdem war der Tiefstreubereich massiv mit Kot verschmutzt. Damit nicht genug: Die Rinder waren stark abgemagert und verletzt. Teilweise waren die Ketten sogar schon eingewachsen.
Am Freitag kam es dann erneut zu einer Kontrolle der Nutztierhaltung. Dabei zeigte sich sofort: Der Landwirt hatte offenbar nicht aus seinen Fehlern gelernt – die Mängel bestanden weiterhin.
Die Behörden reagierten sofort. Die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck ordnete die sofortige Räumung des Betriebs an. Der Bauer verhielt sich äußerst unkooperativ, weshalb die Polizei zur Unterstützung herangezogen wurde.
105 Tiere abgenommen
Im Beisein der Beamten konnte die Räumung dann ohne Zwischenfälle durchgeführt werden. Alle 105 Tiere wurden dem Landwirt abgenommen.
94 Rinder befanden sich allerdings in einem derart schlechten Zustand, dass sie notgeschlachtet werden mussten – zehn davon an Ort und Stelle. Der Rest der Tiere, darunter auch Kälber, wurde auf umliegende Landwirte aufgeteilt.
Der Landwirt äußerte sich zu den Vorwürfen noch nicht. Er wurde sowohl bei der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck als auch bei der Staatsanwaltschaft Wels wegen Tierquälerei angezeigt.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Landwirt in Vöcklabruck wurde wegen Tierquälerei angezeigt, nachdem bei einer Kontrolle katastrophale Zustände in seiner Viehzucht entdeckt wurden
- Über 100 Rinder wurden in schlechtem Zustand vorgefunden, wovon zehn an Ort und Stelle notgeschlachtet werden mussten
- Die Behörden reagierten sofort und ordneten die Räumung des Betriebs an, wobei alle Tiere dem Landwirt abgenommen wurden