Wirtschaft

Kostenbremse – Online-Riese Zalando in tiefer Krise

Der Online-Modehändler Zalando ist eigentlich für sein großes Wachstum bekannt – diese Zeiten scheinen vorerst vorbei. Die Aktien sind im Sinkflug.

Nicolas Kubrak
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Der Online-Gigant Zalando streicht seine Ziele zusammen.
Der Online-Gigant Zalando streicht seine Ziele zusammen.
Jens Kalaene / dpa / picturedesk.com

Aus dem Online-Giganten Zalando wird zunehmend ein Koloss auf tönernen Füßen. Die Zeiten, in denen der Modehändler mit zweistelligen Wachstumsraten überzeugen konnte, scheinen vorerst vorbei zu sein. Hohe Inflationsraten, Rezessionsängste und eine pessimistische Stimmung vieler Verbraucher sorgen aktuell beim DAX-Konzern für einen Rückgang. Zalando, einer der größten Gewinner in Pandemiezeiten, ist nun einer der größten Verlierer des Ukraine-Kriegs und seinen Folgen. Daher muss das Unternehmen nun seine Ziele für das laufende Jahr drastisch zusammenstreichen.

Aktienwert: Von 106 Euro auf 21 Euro

Finanzanalysten überrascht die Senkung zwar nicht, viel mehr ist das Ausmaß schockierend. Zalando drückt jetzt die Kostenbremse so richtig durch. Die Aktie brach am Freitagmorgen ein und fiel zwischenzeitlich um bis zu 18 Prozent auf 20,94 Euro und damit unter ihren Ausgabepreis ihres Börsengangs aus dem Jahr 2014 von 21,50 Euro. Zuletzt lag das Minus bei rund 15 Prozent.

Damit setzt sich der steile Abwärtstrend fort, nachdem der Corona-Kursboom schon eine Weile Geschichte ist. Während der Hochphase der Pandemie hatte Zalando lange Zeit vom florierenden Online-Handel profitiert. Im Sommer 2021 hatte der Kurs mit 105,90 Euro ein Rekordhoch erreicht, womit das Unternehmen damals fast 28 Mrd. Euro wert war. Inzwischen sind es nur noch knapp 6 Mrd. Euro.

"Intensive Herausforderungen"

Das aktuelle Umfeld beeinflusse die finanzielle Entwicklung negativ, kommentierte Co-Chef Robert Gentz der am Donnerstagabend verbreiteten Konzernmitteilung zufolge die Lage. Zalando geht demnach inzwischen von "makroökonomischen Herausforderungen aus, die länger anhalten und intensiver sein werden, als zunächst angenommen".

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