Kopf-an-Kopf-Rennen! AfD kratzt am 30er, SPD vorne

Brandenburg hat gewählt! Bei traumhaftem Spätsommerwetter waren rund zwei Millionen Menschen am Sonntag aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Drei Wochen nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen gilt die Wahl in Brandenburg als weiterer Stimmungstest für die Bundestagswahl im kommenden Jahr. Aktuellen Prognosen zufolge zeichnet sich um den Sieg ein regelrechter Wahl-Krimi ab.

Die aktuelle Hochrechnung zur Landtagswahl in Brandenburg (ARD, 20:00 Uhr):

SPD: 30,7% (+4,5%)
AfD: 29,6% (+6,1%)
BSW: 13,1% (+13,1%)
CDU: 12,1% (-3,5%)
Grüne: 4,6% (-6,2%)
Die Linke: 2,9% (-7,8%)
BVB/Freie Wähler: 2,5% (-2,5%)
Sonstige: 4,5% (-3,7%)

Die regierende SPD ist laut aktueller ARD-Prognose von 18:24 Uhr noch vor der AfD stärkste Kraft! Die SPD erreichte demnach rund 30,5 Prozent, die AfD kratzt an den 30 Prozent knapp dahinter. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wird mit rund 13 Prozent aus dem Stand drittstärkste Kraft, die CDU Vierter mit rund 12 Prozent der Wählerstimmen. Zittern müssen die Grünen.

Laut aktueller Prognose kommen sie auf 5 Prozent. Unklar ist auch, ob die Linke und die Freien Wähler in den Landtag einziehen. Wegen der Fünf-Prozent-Hürde wären beide Parteien mit 3 beziehungsweise 2,7 Prozent eigentlich draußen. Möglich ist aber, dass beide über die Direktmandate in den Wahlkreisen doch noch ins Parlament kommen.

Mit dieser Prognose hatten die Wenigsten gerechnet. Denn in Umfragen lag die AfD zuletzt vor der SPD. Bei der AfD-Wahlpartei kam deshalb wenig Freudenstimmung auf als die Balken nach oben gingen. Kurzzeitig war es totenstill, dann gab es Anstandsapplaus für AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt.

SPD regiert seit 1990 ohne Pause

Seit 1990 stellen die Sozialdemokraten (SPD) den Ministerpräsidenten in Brandenburg und waren stets stärkste Kraft. Nun sieht es so aus, als könnte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) im Amt bleiben.

Er hat sein Wahlziel, vor der AfD zu liegen, vermutlich erreicht. In einer ersten Stellungnahme mahnte er vor jubelnden Parteianhängern aber zur Vorsicht und Geduld. Der Abend sei noch nicht zu Ende. "Wir haben eine Aufholjagd hingelegt, wie es sie in der Geschichte unseres Landes noch niemals gegeben hat", sagte Woidke bei der SPD-Wahlparty in Potsdam. Stolz zeigte sich der Ministerpräsident auch darüber, die "Extremisten" auf ihrem Vormarsch gestoppt zu haben.