Schwangerschaft trotz Dialyse

"Konnte es nicht glauben": Schwer kranke Frau wird Mama

Sie ist überglücklich: Eine schwer nierenkranke Frau ist Mutter geworden. Dabei hatte die 30-Jährige nicht mit einer Schwangerschaft gerechnet.
Oberösterreich Heute
07.03.2025, 05:00

Seit drei Jahren muss Theresa Scheichl regelmäßig zur Dialyse, also zur Blutreinigung, ins Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Nur etwa 0,5 Prozent der Patientinnen werden schwanger. Der Grund: Die Fruchtbarkeit ist meist stark reduziert. Und nur ein kleiner Bruchteil hat überhaupt die Chance, das Kind auszutragen und gesund zur Welt zu bringen.

Genau dieses Glück ist der Oberösterreicherin widerfahren – und das auf natürlichem Weg: Vor gut vier Monaten kam Linara in der Uniklinik Salzburg zur Welt, als Frühchen mit 800 Gramm und 33 Zentimetern. Nach einem Vierteljahr stationärem Aufenthalt sind Mama und Kind seit einigen Wochen endlich zuhause.

"Meine Schwangerschaft war nicht geplant", erzählt die stolze 30-Jährige. "Ich konnte es am Anfang gar nicht glauben, dass ich wirklich ein Baby erwarte." Wenn Theresa Scheichl dreimal pro Woche für vier Stunden zur Dialyse muss, ist ihr Schatz daheim bei Papa oder Oma.

Das Gute: Linaras Vater arbeitet als Pfleger in einem Altenheim. In Absprache mit seinem Chef kann er sich die Dienste so einteilen, dass er möglichst daheim ist, wenn seine Partnerin ins Spital fährt.

Dass ihr Baby eine Frühgeburt sein wird, wussten die Eltern von Anfang an. "Ziel war, dass die Kleine so lange wie möglich Zeit hat, in meinem Bauch zu wachsen und sich zu entwickeln", erklärt Scheichl. Nach der Rundumbetreuung im Krankenhaus ist das Töchterchen mittlerweile über dreieinhalb Kilo schwer und 50 Zentimeter groß.

Sogar das Stillen klappte

Ein weiterer positiver Aspekt: Bei der Jungmama klappte anfangs sogar das Stillen. "Ich hatte sehr viel Milch, wollte damit unbedingt mein Kind ernähren", sagt sie. Dialyse-Patientinnen ist das meist aufgrund des hohen Kalium-Überschusses im Körper verwehrt, bei der 30-Jährigen waren die Werte aber in Ordnung.

Für ihr Mäderl will sich Theresa Scheichl auch auf die Transplantationsliste setzen lassen, um möglichst fit zu bleiben und viel mit ihm erleben zu können. Bisher war eine Spenderniere für sie nicht infrage gekommen: "Der Gedanke, dass ich ein Organ eines mir unbekannten Menschen bekomme, war befremdlich."

„Wenn ich ein Organ einer Person bekommen würde, die ich kenne und liebe, wäre das sicher ein schönes Gefühl.“
Theresa Scheichl (30)über die Spenderniere von ihrer Mama

Jetzt aber würde ihre Mama mir eine Niere spenden und lässt sich testen. Theresa sagt: "Wenn ich ein Organ einer Person bekommen würde, die ich kenne und liebe, wäre das sicher ein schönes Gefühl. In meiner Situation stehen die Chancen sogar gut, dass eine Spenderniere rund 20 Jahre hält."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 07.03.2025, 14:02, 07.03.2025, 05:00
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