Aus nach 53 Jahren
Konkurrenz zu groß – älteste Disco im Land schließt
Wenn der DJ die letzte Nummer spielt: Nachtschwärmer haben jetzt bald ein Lokal weniger. Eine legendäre Disco schließt ihre Pforten.
Traurige Nachrichten für tanzwütige Nachteulen: Die Kult-Disco "Gei" in Timelkam (Bez. Vöcklabruck) sperrt zu. Das 1971 eröffnete Lokal ist wohl der älteste Club des Landes.
"Wir werden nicht mehr jeden Freitag und Samstag aufsperren, sondern nur noch zu bestimmten Events oder bei Fremdveranstaltungen", sagt Caroline Föttinger gegenüber der "Krone".
Disco 2011 übernommen
Zusammen mit ihrem Partner Andreas Willstorfer betreibt sie seit 2011 die Disco, die sie "Gei Musikclub" nannten. Hintergrund: "Gei" ist die Abkürzung von "Papagei", so der ursprüngliche Name und das erste Logo des Clubs. "Wir setzen jetzt auf Qualität statt Quantität", so Föttinger. Nachsatz: "Wenn auch dieser Versucht nicht klappt, müssen wir für immer zusperren."
Gründe für das drohende Aus: Harte Konkurrenz durch zahlreiche Veranstaltungen diverser Vereine. "Dazu hat die Gemeinde die Lustbarkeitsabgabe auf 20 Prozent erhöht", klagt Föttinger.
Vergangenen Mittwoch fand zwar die sogenannte Closing Party statt. Doch noch ist nicht gesichert, ob das Gei tatsächlich nie wieder aufsperren wird: "Wir haben uns bewusst für dieses Wort entschieden. Die Strategie ging auf, die Gerüchteküche brodelt, dass wir für immer zusperren."
„Wenn auch dieser Versuch nicht klappt, müssen wir für immer zusperren.“
Legendäre Disco zugesperrt
Beim Gei handelt es sich nicht um den einzigen Club, der dichtmacht: Das beim Partyvolk beliebte "Lusthouse" in Haag am Hausruck (Bez. Grieskirchen) sperrte vergangenen Sommer nach 15 Jahren zu. Die Diskothek, dessen Bauwerk einem regionalen Transport-Unternehmen gehört, kämpfte mit zahlreicher Konkurrenz.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die älteste Disco im Land, die Kult-Disco "Gei" in Timelkam, schließt nach 53 Jahren aufgrund von zu großer Konkurrenz und einer erhöhten Lustbarkeitsabgabe von 20 Prozent
- Die Betreiber setzen nun auf Qualität statt Quantität und planen, nur noch zu bestimmten Events oder bei Fremdveranstaltungen zu öffnen, andernfalls droht die endgültige Schließung