Viren breiten sich aus
Kommt jetzt das Impfen in den Apotheken?
Anlässlich der Europäischen Impfwoche rückt die Apothekerkammer unsere Impfmüdigkeit in den Mittelpunkt. Impfangebote sollen erweitert werden.
Österreich verfügt im internationalen Vergleich bei manchen Impfungen über miserable Durchimpfungsraten. Das war zum Teil schon vor der Corona-Pandemie so, zuletzt ist die Impfbereitschaft im Land aber noch einmal stark zurückgegangen.
Bei der Impfung gegen Diphtherie-Tetanus-Pertussis etwa rangieren wir im EU-Ranking laut WHO auf dem letzten Platz. Dasselbe gilt für die Hepatitis-B-Vollimmunisierung. "Seit Corona haben Impfmüdigkeit und -skepsis nochmals zugenommen", erklärt Apothekerkammer-Sprecher Wolfgang Müller gegenüber "Heute". Das soll sich jetzt ändern.
Neuer Weg zur Überwindung der Impfmüdigkeit
Anlässlich der Europäischen Impfwoche von 21. bis 27. April will die Österreichische Apothekerkammer neue Maßnahmen zur Steigerung der Durchimpfungsraten vorantreiben. Die Impfaufklärung müsse vereinfacht und die Impfmüdigkeit überwunden werden - mittels impfen in der Apotheke.
"Die Apothekerkammer bringt 2.000 speziell ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker ins Spiel, die bereitstehen, um die Menschen in der Apotheke niederschwellig zu impfen", sagt Müller dazu. Das erste Land in Europa wäre Österreich damit nicht. In bereits 17 Staaten auf dem Kontinent dürfen Apothekerinnen und Apotheker zumindest gegen die Influenza impfen, darunter Frankreich und die Schweiz. Ein Programm, das Erfolg hat. "Die dortigen Ergebnisse sind überzeugend. Es gibt in Österreich eine breite Basis von Befürwortern des Impfens in der Apotheke, inklusive Gesundheitsminister Johannes Rauch."
Der Politiker sagte der Impfung in Apotheken zuletzt jedoch ab. Gescheitert sei es im November 2023 an der Ärztekammer. Ob sich diese nun umstimmen lässt, soll sich am 23. April zeigen.