Koma-Prügler auch an Gruppen-Vergewaltigung beteiligt

Immer mehr grausame Details kommen nach einem blutigen Angriff am Bahnhof Bischofshofen am Sonntag ans Licht. Ein 21-jähriger Kosovare wurde damals am Bahnhof von insgesamt sieben Jugendlichen aus Österreich, der Türkei, Serbien und Slowenien eingekreist und brutalst mit Faustschlägen und Tritten attackiert. Das Opfer erlitt beim Angriff schwerste Kopfverletzungen, fiel ins Koma und ihm musste im Spital ein Stück der Schädeldecke entfernt werden. Statt dem leblos wirkenden und blutendem Opfer zu helfen, beraubte die Bande es.

Im Rahmen der Ermittlungen konnte die Polizei alle sieben Tatverdächtigen ausforschen. Am vergangenen Dienstag wurde durch die Staatsanwaltschaft Salzburg ein Haftbefehl ausgestellt. Zwei 16-jährige Österreicher, ein 18-jähriger Slowene und ein 19-jähriger Türke konnten noch am selben Tag verhaftet und in die Justizanstalt Salzburg überstellt worden. Drei weitere Beschuldigte – bei ihnen handelt es sich um zwei Serben im Alter von 16 und 17 Jahren sowie ein 19-jähriger Bosnier waren zunächst flüchtig. Sie stellten sich am Donnerstag der Polizei.

Verdacht der Gruppenvergewaltigung zweier Mädchen

Die Folge: Fünf Beteiligte wurden in U-Haft genommen, gegen den Anführer wird wegen versuchten Mordes, gegen seine Komplizen wegen absichtlich schwerer Körperverletzung ermittelt. Zwei weitere Beteiligte wurden auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen der Behörden förderten aber weitere grausame Details zutage: Vier der Koma-Prügler sollen auch an einer Gruppenvergewaltigung im Dezember 2023 in Bischofshofen beteiligt gewesen sein, bei der insgesamt neun Jugendliche teils über zwei Mädchen (15 und 16 Jahre) hergefallen waren.

Demnach wird insgesamt acht männlichen und einer weiblichen Jugendlichen (alle zwischen 15 und 18 Jahre alt) vorgeworfen, zwei befreundete Schülerinnen (15 und 16 Jahre alt) in Bischofshofen massivst missbraucht zu haben. Die Taten seien mit Smartphones aufgezeichnet worden. In der elterlichen Wohnung der 15-Jährigen luden die Schülerin und ihre 16-jährige Schulkollegin offenbar neun Bekannte zum "Chillen" ein – die verdächtigen acht jungen Männer und das ebenfalls verdächtige Mädchen.

Vergewaltigungs-Fall wurde lange Zeit geheim gehalten

Die Gruppe soll mit den Schülerinnen harte, alkoholische Getränke konsumiert haben. Mindestens vier bis fünf der Jugendlichen sollen dann über die betrunkenen und wehrlosen Schülerinnen hergefallen sein. Der Verdacht: Vergewaltigung und Missbrauch massivster Art. Zwei der jugendlichen Angreifer sollen die Taten an den beinahe bewusstlosen Opfern mit ihren Handys gefilmt haben. Aus Gründen des Opferschutzes sei der brutale Vergewaltigungsfall lange Zeit nicht öffentlich gemacht worden, hieß es, als die Taten schließlich erst im März 2024 bekannt wurden.