Um 400.000 Euro
Kolumbien sterilisiert Pablo Escobars "Kokain-Hippos"
Vier Flusspferden waren der Anfang: Die erwarb Pablo Escobar für seinen Privatzoo. Jetzt sind es 160 Tiere, die immer mehr zur Plage werden.
Rund 30 Jahre nach seinem Tod bringt der berüchtigte Drogenboss Pablo Escobar noch immer Unheil über sein Heimatland. Aus den vier Flusspferden, die Escobar einst auf seinem Wohnsitz Hacienda Napoles hielt, sollen mittlerweile mehr als 160 Exemplare geworden sein. Die die Tiere haben in Kolumbien keine natürlichen Feinde, was die ungebremste Vermehrung zur Folge hat. Nachdem die Nilpferde im März 2022 zur invasiven Art erklärt wurden, geht die Regierung nun noch einen Schritt weiter und lässt die Tiere sterilisieren.
Sterilisation kostet Kolumbien rund 400.000 Euro
Dies sei nur ein erster Schritt, um die Plage zu bekämpfen, erklärte Umweltministerin Susana Muhamad am Donnerstag. Bereits ab kommender Woche soll die chirurgische Sterilisation von 40 Hippos beginnen. Die Eindämmung lässt sich die kolumbianische Regierung einiges kosten. Pro Tier werden für die Sterilisation rund 10.000 Euro fällig. Insgesamt zahlt Kolumbien also rund 400.000 Euro dafür! Doch das Land hat keine Wahl. Wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, könnten der Flusspferdbestand bis 2035 auf etwa 1.000 Tiere anwachsen, warnen die Börden. Es ist also Eile geboten.
Bei der Sterilisation bestehen für die Tiere gewisse Risiken. Dass sie die Maßnahme gut überstehen sei keinesfalls sicher, teilten die Behörden in ihrer Ankündigung mit. Sie könnten bei der Operation sterben oder allergisch auf die Narkotisierung reagieren.
Umsiedlung und Einschläfern könnten folgen
Gleichzeitig führt das Erbe von Pablo Escobar auch zu massiven Schäden der kolumbianischen Natur. Die Flusspferde zerstören Felder, bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und Menschen in Gefahr. Wissenschafter warnen, dass die Fäkalien die Wasserqualität negativ beeinflussen könnte. Darüber wird der Lebensraum heimischer Arten, wie Seekühen und Wasserschweine eingeschränkt.
Sollte der nun vollzogene Maßnahme nicht nicht ausreichen, um die Ausbreitung einzudämmen, erwägt die Regierung, die Tiere in andere Länder wie Mexiko, Indien oder die Philippinen zu bringen. Bereits in der Vergangenheit gab es Pläne die Hippos umzusiedeln. Im schlimmsten Fall wäre auch das Einschläfern eine Option, heißt es vom kolumbianischen Umweltministerium.