Sport
Köllerer jetzt Fußballer: "Sie rufen mich Zlatan!"
Daniel Köllerer war ein "Tennis-Rüpel". Wegen Spiel-Manipulationen wurde er 2011 lebenslang gesperrt. Jetzt spielt er Fußball.
Ermittler von Scotland Yard beendeten 2011 die Tennis-Karriere von Daniel Köllerer. Die Vereinigung der Tennisspieler sperrte den Oberösterreicher wegen Spielmanipulation lebenslänglich.
Köllerer war ein "Tennis-Rüpel", er polarisierte. 2009 schaffte er es bei den US Open bis in Runde drei, scheiterte dort an Juan Martin del Potro und riss die Fans von den Sitzen. In der Weltrangliste stand er im selben Jahr auf Platz 55. Öfter sorgte er aber für Negativ-Schlagzeilen, er beschimpfte Gegner und auch Ballkinder.
Und heute? Tauscht der 34-Jährige die Filzkugel gegen den Fußball. Seit Sommer kickt Köllerer für den Unterhaus-Klub Rot-Weiß Lambach (1. Klasse Mitte-West in Oberösterreich). Im Derby gegen BW Stadl-Paura lief er am Freitag im Finish vergeblich gegen die Niederlage an – 2:3.
"Jetzt probiere ich es beim Kicken"
"Ich habe im Vorjahr den Tennisklub in Lambach übernommen. Bei unserer Meisterfeier kam ich in Kontakt mit dem Lambacher Fußball-Trainer. Da haben wir noch gescherzt, ob er für die rechte Seite jemanden brauchen kann. Aus Spaß wurde schließlich ernst", erzählte Köllerer den "Oberösterreichischen Nachrichten" von den Anfängen. Die Unterschiede zum Tennis seien groß:
"Beim Tennis musst du egoistisch sein, sonst schaust du durch die Finger. Leider darf ich in diesem Sport keine Leistung mehr bringen, jetzt probiere ich mich beim Kicken. Es taugt mir, die Mannschaft hat mich super aufgenommen."
"Alle sagen Zlatan zu mir"
Den Spitznamen "Crazy Dani" hat er nicht mehr. "In Lambach habe ich einen neuen bekommen. Aufgrund meiner längeren Haare sagen alle schon Zlatan (Ibrahimovic, Anm.) zu mir. Ich werde hier so akzeptiert, wie ich bin. Das finde ich toll. Ich bin der Kicker mit der Rückennummer zwölf und nicht der Ex-Tennis-Spieler, der angeblich Spiele verschoben hat." (red)