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Koller-Seitenhieb gegen die Österreich-Mentalität
Mit Marcel Koller ist der Erfolg zum FC Basel zurückgekommen. Jetzt blickt der ehemalige ÖFB-Coach auf seine Teamchef-Ära zurück.
Nach sechs Jahren ging die Ära Marcel Koller als österreichischer Teamchef mit dem Highlight EM-Qualifikation im Oktober 2017 zu Ende. Nach einer gescheiterten TV-Karriere als WM-Experte im ORF führte der 57-Jährige den FC Basel nun in die Erfolgsspur zurück. Fünf Siege in fünf Spielen.
Nach den ersten 20 Tagen zog der Schweizer im Blick die erste Bilanz. Mit einem kleinen Seitenhieb auf Österreich. Zuerst wurde Koller nach der erstmaligen EM-Qualifikation aus eigener Kraft noch gefeiert, dann wurde sein Vertrag nicht verlängert. "Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Das ist die Mentalität dort. Sie leben das. Und das ist auch gut so. Auch wenn ich mir manchmal gedacht habe: 'Hallo, bremsen bitte.'"
Kollers Erfolgsrezept in Basel
Deshalb bleibt der akribische Arbeiter auch nach der Siegesserie mit den Baslern am Boden. "Es fühlt sich schon wie ein halbes Jahr an", so Koller. Der Schweizer baute nach Niederlagen in einer verkorksten Vorbereitung und dem frühen Trainerwechsel die verunsicherten Basler wieder auf. "Unsere Aufgabe ist es, das Selbstvertrauen wiederherzustellen, sonst hätte man den Trainer nicht wechseln müssen."
Sein Erfolgsrezept bei Basel ist simpel: Koller schwört auf Theorie-Einheiten und Geheimtrainings. "Wir wollen ja nicht, dass die ganze Welt weiß, wie wir spielen werden. Wenn der Gegner schon am Abend vorher weiß, mit welcher Elf wir antreten, gibt ihnen das Selbstvertrauen. Wenn sie auf Spieler treffen, die sie nicht erwartet haben, werden sie nervös. Das kann den Unterscheid machen."
(Heute Sport)