Insolvenz angemeldet
Kollaps droht – Benko-Firma Signa vom Netz genommen
Für René Benko kommt es immer schlimmer. Die Signa-Tochter Real Estate Germany meldet Insolvenz an, außerdem Rätsel um Signa-Webseite.
Nachdem mit der Signa Real Estate Germany die erste Tochterfirma von René Benkos Signa-Gruppe beim Amtsgericht in Charlottenburg Insolvenz anmelden musste, wird am Samstag über den gesamten Konzern spekuliert. Der Grund: Samstagnachmittag wurde die Signa-Webseite erst vom Netz genommen, danach war nichts mehr außer einer Kontaktadresse zu sehen. Im Insolvenzantrag der Signa-Tochter steht indes: "Sehr geehrte Damen und Herren, in unserer Eigenschaft als Geschäftsführer der Signa Real Estate Germany GmbH (…) beantragen wir, ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Antragstellerin wegen Zahlungsunfähigkeit zu eröffnen (…)".
Spekulation über Signa-Komplettinsolvenz
Für René Benkos Milliardenkonzern Signa könnte das der Anfang des Zusammenbruchs sein. Der heimische Immobilien-Tycoon versuchte seit Wochen frisches Geld aufzustellen. Aber die Investoren sträuben sich, es wird eng und die Zeit läuft: Nächste Woche wird eine Anleihe über 200 Millionen Euro fällig, bis Jahresende braucht Signa insgesamt rund 500 Millionen Euro. In der ersten Jahreshälfte 2024 müssen noch weitere 1,5 Milliarden her, um das Unternehmen am Leben zu halten. Die Situation dürfte inzwischen so kritisch sein, dass für die Signa Holding und die Töchter Signa Prime und Signa Development bereits Insolvenzanträge vorbereitet werden, berichtet der "Spiegel".
Ein Signa-Sprecher bestätigt das nicht und verweist auf laufende Gespräche mit möglichen Geldgebern. Aus Schweizer Sicht stellt sich die Frage, was mit Globus geschehen würde, wenn Signa zahlungsunfähig werden würde. Signa und die thailändische Central Group besitzen jeweils 50 Prozent des Geschäfts und der Immobilien. Während der Immobilien- und Handelskonzern Signa rund um den Tiroler Investor René Benko unter Hochdruck frisches Geld sucht, stehen in der Zwischenzeit an mehreren prominenten Baustellen die Bagger still. Jüngstes Beispiel: Die Bauarbeiten an der Alten Akademie in München wurden eingestellt.
"Außer Betrieb" bei Bauprojekt
Laut "IZ" hat Oberbürgermeister Dieter Reiter angeordnet, "sofort alle Anträge der Signa-Gruppe auf Eis zu legen". Jetzt soll sich das Planungsreferat mit dem angeschlagenen Immo-Riesen zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. Es ist nicht das erste Signa-Bauprojekt in Deutschland, wo keine ausreichende Finanzierung gegeben ist und daher ein Schild mit der Aufschrift "Außer Betrieb" zu lesen ist.