Dich plagen Kopfschmerzen, Durst, eine pelzige Zunge und Übelkeit. Klarer Fall: Du hast einen Kater. Was aber, wenn du gar keinen Alkohol getrunken hast? Sondern, wenn der Übeltäter dein geliebter Knoblauch ist? Denn auch nach dem Essen von Tzatziki oder einem Dressing mit viel Knoblauch kannst du unter typischen Hangover-Symptomen leiden.
Der Grund: Knoblauch kann zu Vergiftungserscheinungen führen und die Symptome können jenen eines Katers ähneln. Jedoch ist der Knoblauch-Kater kein wissenschaftlich bestätigtes Phänomen: "Den Knoblauch-Kater gibt es offiziell nicht. Es kann sein, dass diese Ladung an Scharfstoffen für manche Leute einfach zu viel ist", sagt der Ökotrophologe Uwe Knop.
Manche. Denn nicht alle Menschen sind betroffen. Warum das so ist, ist (noch) nicht geklärt, aber eine Vermutung ist das Mikrobiom, also die Bakterienbesiedlung im Darm: "Bei manchen Menschen wandeln Darmbakterien die Inhaltsstoffe des Knoblauchs in Substanzen um, auf die der Körper mit einer Intoleranz reagiert. Da das Darmmikrobiom bei Menschen unterschiedlich zusammengesetzt ist, kommt es bei einigen zu dem Knoblauch-Kater und bei anderen nicht", wird im "Süddeutsche Magazin" erklärt.
Verschiedene Wirkstoffe entfalten sich zudem je nachdem, wie etwas zubereitet wird. Vielleicht ist dir bereits aufgefallen, dass du auf rohen Knoblauch mit katerähnlichen Symptomen reagierst, bei gekochtem aber nicht. Dann könnte das hier der Grund sein: Roher, zerquetschter Knoblauch enthält höhere Mengen des schwefelhaltigen Stoffs Allicin. Beim Kochen geht das Allicin andere Schwefelverbindungen ein, deswegen schmeckt gekochter Knoblauch deutlich weniger scharf. Und so kommt es wohl auch weniger zum Kater.