8,6 Prozent Gehaltsplus
Knill zu Lohnerhöhungen: "Katastrophale Entwicklung"
Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung, erklärte in der ORF-Pressestunde, dass die Metaller-Lohnerhöhung "kein Grund zur Freude" sei.
Lange haben die Verhandlungen gedauert. Schlussendlich konnten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber in der Metallerindustrie nach neun Wochen auf ein Gehaltsplus von 8,6 Prozent einigen.
Im Handel wird derzeit noch um die Lohnerhöhung gerungen. "Ich kann da keinen Tipp geben. Es gibt aus gutem Grund 700 verschiedene Kollektivverträge", sagte Georg Knill, Präsident der österreichischen Industriellenvereinigung (IV) in der "ORF-Pressestunde".
"Ich mache mir Sorgen um den Wohlstand"
Er beurteilte die 8,6-Prozent-Erhöhung bei den Metallern aber nicht sonderlich positiv: "Das Ergebnis ist kein Grund zur Freude. Auf die Wettbewerbsfähigkeit gesehen ist das eine katastrophale Entwicklung. Ich mache mir Sorgen um den Wohlstand", so der Präsident der Industriellenvereinigung.
Österreich sei laut seinen Angaben ein Industriestandort. Im globalen Wettlauf wurde "uns da mit den Lohnerhöhungen ein schwerer Rucksack umgehängt".
Dass die Lohnabschlüsse in anderen Branchen höher ausfielen, ließ er als Vergleich nicht gelten: "Viele dieser Branchen stehen nicht im internationalen Wettbewerb. Wir messen uns mit Indien, China, etc."
Preis-Lohn-Spirale treibt Inflation an
Laut Knill sei man während der Corona-Pandemie gut durch die Krise gekommen. Durch die hohen Energiepreise im Zuge des Ukraine-Kriegs sei die Inflation massiv durch die Decke gegangen, daraufhin wurden die Löhne erhöht. "Diese Preis-Lohn-Spirale hat eine inflationstreibende Wirkung", betont der Präsident der Industriellenvereinigung. "Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft. Wir müssen diese Steine aus dem Rucksack rausbekommen."
Weiters äußerte Knill Kritik am SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler. Seine Forderung nach neuen Steuern, würde den Wirtschaftsstandort schädigen, meint der Unternehmer.