Brisante Aussagen

Kneissl überschüttet Kriegstreiber Putin mit Lob

Ex-Außenministerin Karin Kneissl lebt mittlerweile in Russland. Mit Aussagen zu Präsident Wladimir Putin sorgt sie nun erneut für Aufsehen.

David Huemer
Kneissl überschüttet Kriegstreiber Putin mit Lob
Karin Kneissl lebt mittlerweile in Russland.
IMAGO/SNA

Die ehemalige Außenministerin Karin Kneissl lebt mittlerweile in der russischen Metropole St. Petersburg, leitet dort ein Analysezentrum an der Universität. Von Dezember 2017 bis Juni 2019 war die gebürtige Wienerin in der österreichischen Bundesregierung vertreten. Schon damals pflegte die 58-Jährige beste Kontakte nach Russland, lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit in der Südsteiermark ein. Dieser ließ sich dabei sogar zu einem Tanz mit der ehemaligen Ministerin hinreißen. 

Nach dem Ende ihrer politischen Laufbahn zog es Kneissl schließlich über Frankreich und den Libanon nach Russland. Seither muss sich Kneissl anhaltender Kritik aufgrund ihrer Nähe zu Russland aussetzen. Sie selbst klagte bereits in der Vergangenheit über eine "Hexenjagd", die es ihr unmöglich machte, eine Arbeit in Österreich zu finden. 

"Dankbar, in Russland zu arbeiten"

In Russland scheint sich Kneissl nun wohl zu fühlen. Im Interview mit dem "BBC" lobt die 58-Jährige die "akademische Freiheit" an der Universität St. Petersburg. Diese habe ihr bei ihren vorherigen Stationen innerhalb der Europäischen Union "gefehlt". In ihrem unmittelbaren Umfeld habe sie bisher keinerlei Repression erlebt. "Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, in Russland zu arbeiten", so die ehemalige Ministerin. 

Angesprochen auf die Verurteilung einer jungen Russin zu sieben Jahren Haft, weil sie Preisschilder in einem Supermarkt durch Antikriegsparolen ersetzt hat, weicht Kneissl aus. "Was habe ich damit zu tun?", entgegnet sie der Frage des BBC-Journalisten. "Warum wurde Karin Kneissl die Arbeit verboten? Worin lag mein Verbrechen?", so die 58-Jährige. 

Auch über den Besuch Putins bei ihrer Hochzeit will Kneissl nicht mehr sprechen. "Das ist so langweilig", erklärt die Ex-Politikerin. "Das Ganze geschah vor fast sechs Jahren. Damals war ich Außenministerin und habe mit Präsident Putin getanzt. Aber ich habe vorher und nachher andere Dinge in meinem Leben gemacht."

"Intelligenter Gentleman"

Das "Eingeständnis vieler", dass die Sanktionen gegen Russland "nicht funktionieren", bewegt die gebürtige Wienerin. "Viele müssen zugeben, dass die Sanktionen gegen Russland nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht haben."

Außerdem zeigt sich Kneissl weiterhin als Fan des russischen Präsidenten. "Er ist der intelligenteste Gentleman, mit Betonung auf Gentleman – und ich habe einige getroffen“, so die Ex-Ministerin. "Im Sinne dessen, was Jane Austen in 'Stolz und Vorurteil' über den versierten Gentleman schrieb, entspricht er diesem Standard.“

Kritik am Einmarsch in der Ukraine übt Kneissl weiterhin nicht. Stattdessen versucht sie den Krieg zu relativieren. "Tony Blair, David Cameron … sie alle waren zusammen mit ihren Regierungen an Militäraktionen beteiligt", erklärt die Ex-Außenministerin im "BBC"-Interview. 

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    Ex-Außenministerin Karin Kneissl auf einer Party in Petrushovo.
    Ex-Außenministerin Karin Kneissl auf einer Party in Petrushovo.

    Rückkehr nach Österreich vorerst ausgeschlossen

    Eine Rückkehr in ihre Heimat schließt Kneissl vorerst aus. "In Österreich gibt es mehrere Stimmen, die den Entzug meiner Staatsbürgerschaft fordern, weil ich jetzt an einer Universität in Russland arbeite", erklärt sie. "Mir werden laut Wikipedia Korruption, Hochverrat und dreißig Jahre KGB-Dienst vorgeworfen. All diese Art von Dreck und Verleumdung zerstört ein Leben." Deshalb möchte sie erst zurückkehren, wenn viele rechtliche Schritte eingeleitet wurden. 

    Die "Hexenjagd" gegen ihre Person kann Kneissl nicht verstehen. Vorwürfe des Hochverrats oder sie sei eine russische Spionin seien lediglich eine "schmutzige Fantasie".

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      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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