Nach Quali-Debakel
Knauß-Abrechnung mit ÖSV-Stars: "Das ist zu wenig!"
Hans Knauß spricht Klartext. Der ehemalige Österreichische Ski-Star geht mit den rot-weiß-roten Abfahrern hart ins Gericht.
In Beaver Creek steht an diesem Rennwochenende ein Speed-Triplepack auf dem Programm. Zwei Abfahrten (Freitag, Samstag) und ein Super-G sind angesetzt. Während die Pistenarbeiter am Freitag den Neuschnee aus der Strecke schaufelten und der Start um über zwei Stunden nach hinten verlegt werden musste, hatte der "ORF"-Experte Zeit, die Leistungen der ÖSV-Stars in den Trainingsläufen zu analysieren.
Und fand beim Blick auf die Ergebnisse der beiden ersten absolvierten Trainings drastische Worte. "Ich habe da kein Verständnis dafür. Was mich brutal in den letzten zwei Nächten beschäftigt hat, ist die Qualifikation. Es war die schlechteste Qualifikation aller Zeiten, die wir hier gefahren sind", meinte Knauß. Im zweiten Training gab es ein ÖSV-internes Ausscheidungsrennen, indem sich Klima-Aktivist Julian Schütter durchsetzte. Ein 49. Platz und ein Rückstand jenseits von drei Sekunden reichten aus, um sich gegen Kombinations-Olympiasieger Johannes Strolz, der nun auch in der Abfahrt durchstarten will, sowie Christian Walder, Christoph Krenn und Andreas Ploier durchzusetzen. Strolz wird jedenfalls in der zweiten Abfahrt zum Einsatz kommen, wer aus dem ÖSV-Aufgebot fliegt, entscheiden dann die Trainer.
"Das ist zu wenig"
"Das ist viel zu weit hinten. Das gibt mir sehr zu denken. Das hat es zu meiner Zeit nicht gegeben, und auch danach lange nicht", watschte Knauß die ÖSV-Läufer nach der enttäuschenden Qualifikation ab. "Ist es nötig, dass man Leute fahren lässt, wo man merkt, dass die es auch mit über 30 nicht mehr schaffen? Oder sollte man da gleich die Jungen hierher holen?", fragte Knauß. Auch ÖSV-Trainer Marko Pfeifer war mit den Trainingsergebnissen alles andere als zufrieden, soll team-intern durchaus laut geworden sein.
Mit dem grundsätzlichen System der Qualifikation sei Knauß schon einverstanden. Auch Strolz die Chance zu geben, sei "völlig okay. Der kann Abfahrt fahren, der braucht Meter, dass er schnell wird. Oder auch Julian Schütter, der von einer Verletzung (Kreuzbandriss, Anm.) zurückkommt", meinte der "ORF"-Experte, ging mit den in der Qualifikation Ausgeschiedenen aber hart ins Gericht. "Da sind aber auch andere gefahren, die die Piste in- und auswendig kennen, im ersten Trainingslauf dann dahingondeln und es im zweiten Lauf nicht auf den Punkt bringen. Da denke ich mir schon: Das ist zu wenig", so Knauß.