Fussball
Klub-WM: Scheich verweigert Schiedsrichterin Handschlag
Ein Handschlag-Eklat bei der Siegerehrung der Klub-WM in Katar sorgt für Wirbel. Der Scheich ignorierte die Schiedsrichterinnen.
Mit einem 1:0-Erfolg im Endspiel über den Mexiko-Klub UANL Tigres hatte sich Bayern München am Donnerstagabend die in Doha ausgetragene Klub-WM gesichert. Doch die darauffolgende Siegerehrung sorgt für Diskussionen.
Im Mittelpunkt steht dabei der katarische Scheich Joaan bin Hamad bin Khalifa Al Thani, immerhin Chef des Olympischen Komitees seines Landes, der vor den beiden Mannschaften noch das Schiedsrichter-Gespann ehrte.
Keine Faust für Schiedsrichterinnen
Nachdem der uruguayische Schiedsrichter Esteban Ostojich sowie seine Assistenten Nicolas Taran und Richard Trinidad ihre Medaillen erhielten, wurden sie vom katarischen Scheich auch mit einer Faust beglückwünscht. Ein Handschlag war aufgrund der Corona-Pandemie unterlassen worden.
Doch die Vierte Offizielle, Edina Alves Batista aus Brasilien, sowie die Reserve-Schiedsrichterin Neuza Back wurden von Al Thani nicht beglückwünscht. Sie gingen einfach schnurstracks am Scheich vorbei, Batista würdigte ihn nicht einmal eines Blickes. Al Thani machte aber auch keine Anstalten, die Frauen für ihre Leistung zu beglückwünschen. Seine rechte Hand blieb zu Boden gestreckt.
Kuriose FIFA-Erklärung
In Katar ist es für religiös lebende Männer durchaus üblich, Frauen, die nicht Teil der Familie sind, nicht zu berühren. Dass dies allerdings ein katastrophales Bild des WM-Gastgeberlandes 2022 abgibt, ist ebenso klar.
Die FIFA hat mittlerweile auf die heftigen Diskussionen in sozialen Netzwerken reagiert. Die Stellungnahme, die der Weltverband gegenüber der "Bild" abgab, macht es allerdings nicht besser: "Die beiden Schiedsrichterinnen sowie auch einige Spieler und Teamoffizielle sind vorbei- und nicht direkt auf alle entsprechenden Personen bei der Siegerehrung zugegangen", teilte die FIFA mit. Somit wäre es der Fehler der Schiedsrichterinnen gewesen...