Letztes Spiel
Klopp mit Tränen-Abschied – Versprechen an Liverpool
Jürgen Klopp nimmt Abschied von Liverpool. Der deutsche Star-Coach bestreitet am Sonntag sein letztes Spiel als "Reds"-Trainer.
Ende Jänner machte Klopp den Abgang von der Merseyside öffentlich, verkündete, den Klub vorzeitig zu verlassen. Nun ist es tatsächlich soweit. Am Sonntag bestreitet Liverpool das letzte Spiel mit dem Deutschen an der Seitenlinie, an der Anfield Road geht es gegen die Wolverhampton Wanderers. Nach neun Jahren kehrt Klopp den "Reds" dann den Rücken.
Am Freitag absolvierte der Deutsche seinen letzten Medienauftritt für den Premier-League-Spitzenklub. Dabei zeigte sich Klopp durchaus emotional, kämpfte mit den Tränen. "Es ist nie schön, sich zu verabschieden. Aber Abschied zu nehmen, ohne traurig oder verletzt zu sein, das würde bedeuten, dass die Zeit nicht schön war. Aber die Zeit war großartig. Es wird schwer werden", blickte der Star-Coach auf den bevorstehenden Anfield-Abschied.
"Hätten mehr gewinnen können"
Die letzten Tage seien die "intensivste Woche meines Lebens" gewesen, erzählte Klopp. "Wir müssen nicht so tun, als wäre es eine normale Woche, das war sie nicht. Ich weiß nicht, wie viele Trikots ich unterschrieben habe. Ich glaube, mittlerweile muss jeder ein T-Shirt haben", versuchte Klopp die Stimmung mit einem Witz aufzuheitern.
Klopp führte die "Reds" 2019 zum Champions-League-Titel. Und für die eingefleischten Fans an der Merseyside viel wichtiger: 2020 zum ersten Meistertitel seit 30 Jahren. "Ich weiß, dass wir mehr gewinnen hätten können, aber das kann ich nicht ändern. Wir hätten auch weniger gewinnen können. Hätte es jemand anderer besser machen können? Möglicherweise, aber ich nicht. Das ist für mich aber kein Problem", meinte der Star-Coach. "Ich habe alles an diesem Ort geliebt, ich nehme Erinnerungen mit, fantastische Erinnerungen, Freundschaften fürs Leben. Ich werde keinen Tag vergessen, denn ich habe die beste Mannschaft getroffen, die ich je erlebt habe, und den besten Klub, den ich mir vorstellen hätte können", sagte Klopp stolz.
Klopp gibt Versprechen ab
Er sei von den Menschen in der Stadt warmherzig aufgenommen worden. Deshalb gab Klopp auch ein Versprechen ab: "Für mich fühlt es sich wie eine Verantwortung an: Wenn die Stadt mich braucht, bin ich da. Ich möchte in jeglicher Hinsicht hilfsbereit sein", unterstrich der 56-Jährige. "Es ist ein besonderer Ort. Und das liegt an den Menschen hier. Sie machen es außergewöhnlich", betonte der Star-Trainer weiter.
Klopp erzählte auch, eine Flut an Abschiedsbriefen erhalten zu haben, der Klub-TV-Sender habe ihn einige vorlesen lassen. "Bei einem brach ich in Tränen aus", erzählte Klopp. Das Spiel gegen Wolverhampton ist die 491. Partie an der Seitenlinie. Danach ist Schluss. Der 56-Jährige will sich eine einjährige Auszeit nehmen. Schon zuvor verkündete Klopp, keinen anderen englischen Klub betreuen zu wollen.