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Klitschko-Brüder melden sich mit emotionaler Botschaft 

Vitali und Vladimir Klitschko melden sich aus der umkämpften ukrainischen Hauptstadt. Beide wollen die Ukraine in der EU sehen. 

Tobias Kurakin
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Ein Bild aus friedlichen Zeiten - Vitali und Vladmir Klitschko setzten sich bereits 2015 für einen EU-Beitritt der Ukraine ein.
Ein Bild aus friedlichen Zeiten - Vitali und Vladmir Klitschko setzten sich bereits 2015 für einen EU-Beitritt der Ukraine ein.
Ratynskyi Viacheslav / Action Press / picturedesk.com

Sie sind vielleicht die bekanntesten Söhne der Ukraine Vladimir und Vitali Klitschko. Hierzulande kennt man die beiden als ehemalige Boxer und Milchschnitten-Werbefiguren. In diesen Tagen steht das Brüderpaar gemeinsam in Kiew und kämpft gegen die Bedrohung durch die russische Armee. 

Ukraine braucht Waffen 

In einem emotionalen Interview mit "Bild live" sprachen die beiden davon, dass sie nun selbst bereit seien ihre Heimat mit Waffen zu verteidigen. Die Ukraine sei zwar nicht der Aggressor, dennoch brauche es in diesen Stunden Waffen, die dabei helfen sollen, wieder Frieden zu schaffen.

Vitali Klitschko, der selbst Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist, hat bereits in den letzten Wochen mehrfach von einer russischen Invasion gewarnt und stets angekündigt, sein Land und seine Stadt zu verteidigen. Der Grund wieso die beiden Brüder noch immer im Krisengebiet sind, obwohl sie durch ihr Vermögen vermutlich überall auf der Welt leben könnten, ist ihre Verbindung zur Heimat.

Zusätzlich bedankte sich der Politiker bei Deutschland, das sich nach längerem Zögern endlich dazu durchgerungen hat ebenfalls Waffen in die Ukraine zu liefern. Klitschko meinte dazu: "Die ganze Welt muss sehen, dass wir glückliche, fröhliche und vor allem friedliche Menschen sind, aber wir müssen unser Land, unsere Heimat und unsere Kinder verteidigen - wir haben leider keine andere Wahl".

Angesprochen darauf wie ihre persönliche Situation in dieser Lage ist, erzählte Vladimir Klitschko Samstag-Abend, dass eine Frau nur eine Stunde vor dem Interview angeschossen wurde. Beim Kampf um die Ukraine würde es Vladimir aber nicht nur um Heimat gehen. Es würde auch ein Kampf für "freie Werte" sein. 

Beide Brüder setzten sich demnach dafür ein, dass die Ukraine sich nach diesem Krieg weiter Richtung Europa annähert. Die Ukrainerinnen und Ukrainer seien Europäerinnen und Europäer, die diese Werte leben würden. Russland wolle nun mit Gewalt versuchen, der Bevölkerung vorzuschreiben wie sie zum Leben haben. Nach sieben Minuten wurde das Gespräch abgebrochen, die Klitschko-Brüder und BILD-Reporter Paul Ronzheimer mussten aufgrund eines Bombenalarms in den Bunker.