Vorwürfe gegen Ex-Boxer
"Klitschko bereichert sich, während Soldaten sterben"
Während die russische Luftwaffe ihre Angriffe auf die Ukraine erneut massiv fortsetzt, muss sich Vitali Klitschko heftigen Vorwürfen stellen.
Die russische Luftwaffe hat die Ukraine erneut massiv mit Raketen angegriffen. Am Montagmorgen wurden Explosionen um die südostukrainische Großstadt Dnipro gemeldet. Beobachtern zufolge sind von knapp einem Dutzend strategischen Bombern Marschflugkörper auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden. Ebenso seien Hyperschallraketen des Typs Kinschal im Einsatz. Im gesamten Land wurde Luftalarm ausgelöst.
Sorgen ganz anderer Art hat hingegen Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. Er sorgt derzeit mit einem Immobilien-Deal in Deutschland für Schlagzeilen.
Laut mehrerer ukrainischer Medien ist er neuer Eigentümer eines Luxus-Anwesens im noblen Hamburger Stadtteil Othmarschen. Die Immobilie soll einen Wert von knapp 5,5 Millionen Euro haben. Klitschko soll demnach das 750 Quadratmeter große Anwesen im Rahmen einer "Schuldentilgung in nicht monetärer Form" von dem in den USA registrierten Unternehmen Maximum I LLC erhalten haben. Bis Mai vergangenen Jahres gehörte die Management-Firma seinem jüngeren Bruder Wladimir Klitschko – danach übernahm der 52-jährige Ex-Box-Weltmeister.
Vom Bruder 160.000 Euro geschenkt
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich bislang noch nicht dazu geäußert. Er war es jedoch, der indirekt mitverantwortlich dafür ist, dass der Immobilien-Deal publik wurde. Denn um die Korruption im kriegsgebeutelten Land einzudämmen, wurde im ukrainischen Parlament auf seinen Vorschlag hin ein Gesetz verabschiedet, welches die Offenlegung von Informationen im Melderegister erlaubte. Seitdem kann jeder Ukrainer einsehen, bei welchen Personen es Änderungen im Vermögensstatus gegeben hat.
Der Datenbank ist außerdem zu entnehmen, so berichtet auch die "Berliner Zeitung", dass Vitali neben dem Haus im Hamburger Westen noch weitere knapp 160.000 Euro von seinem jüngeren Bruder bekommen hat, die er zuvor Wladimir geliehen haben soll.
Empörung über Klitschko-Deals
Auch wenn der Immobilien-Deal nicht illegal ist, sorgt der Bericht darüber in den sozialen Medien für Empörung. So werfen ihm User vor, er würde sich "bereichern, während Soldaten an der Front sterben". Andere wiederum bemängeln den Zustand des öffentlichen Nahverkehrs in Kiew oder fordern, das überschüssige Geld an das ukrainische Militär zu spenden.