"Heute"-Klimatalk

Klimakrise ist für Freiluftsportler lebensgefährlich

Hitzschlag, Hautkrebs, Atemwegserkrankungen oder Infektionen nach Insektenstichen – Outdoor-Athleten droht in Zeiten der Klimakrise größte Gefahr.

Bernd Watzka
Klimakrise ist für Freiluftsportler lebensgefährlich
Football-Spieler im Tempe, Arizona beim Abkühlen in der sengenden Hitze.
REUTERS

Die Durchschnittstemperaturen und viele weitere Anzeichen für den Klimawandel erreichen immer neue Höchstwerte. Große Teile der Bevölkerung können sich vor Hitze, UV-Strahlung und anderen Risiken schützen, etwa durch Aufsuchen kühler Räume – andere Menschen können das nicht.

Viele Sportler sind der Hitze ausgeliefert

Bei Outdoor-Sportlern, Außenbeschäftigten und anderen Risikogruppen, die sich in ihrer Freizeit oder aus beruflichen Gründen im Freien aufhalten, sind klimabedingte Gesundheitsrisiken sehr hoch.

An Hitzetagen verliert der Sportler zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Stunde.
Sven Schneider
Trainer und Professor an der Universität Heidelberg

Dies gilt für Fußball, Leichtathletik, Rad-, Wasser- und Wintersport genauso wie für Hoch- und Tiefbau, Landwirtschaft und Gartenbau, Rettungswesen und Kindertagesstätten. Das neue Buch "Gesundheitsrisiko Klimawandel" (Hogrefe Verlag, ca. 56 Euro) von Sven Schneider vereint die Expertise von 70 Experten und zeigt die Gefahren der Klimakrise für die Gesundheit.

Herausgeber Sven Schneider ist Professor mit dem Schwerpunkt Klimawandel und Gesundheit an der Uni Heidelberg.
Herausgeber Sven Schneider ist Professor mit dem Schwerpunkt Klimawandel und Gesundheit an der Uni Heidelberg.
Porträt-Salon Helen Wichert

Bereits vor der sportlichen Aktivität trinken

"An Hitzetagen verliert der Sportler zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Stunde, kann aber in dieser Zeit nur maximal einen Liter Flüssigkeit aufnehmen. Deswegen bereits vor der Ausdauerbelastung ausreichend Wasser trinken (mindestens 300 Milliliter)", so Schneider im Gespräch mit "Heute".

Training besser am Vormittag

Wichtig sei auch die Tageszeit der Aktivität: "Temperatur-, UV- und Ozonwerte erreichen am Nachmittag ihre Höchststände. Deswegen vorbeugen, indem das Training auf den Vormittag verlegt wird", empfiehlt Schneider.

"Coolings" ins Training einbauen

Hobbysportler könnten von Profis lernen, wie man Per- und Post-Cooling ins Ausdauertraining einbaut: "Dazu Sprühflaschen, feuchte Handtücher, Coolpacks und Eiswürfel nutzen, um Handgelenke, Schläfen, Nacken und Gesicht herunterzukühlen", so Schneider.

Frühjahr ist besonders gefährlich

Gefahr drohe, so Schneider, nicht nur in den Sommermonaten. "Im Frühjahr ist die Haut besonders empfindlich, gleichzeitig ist die UV-Strahlung bereits hoch: Deswegen nicht nur im Sommer Kopfbedeckung, T-Shirts mit Halbarm und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor (ab 30) nutzen."

Hitzetod von Football-Spielern

In den USA sorgten im August mehrere Hitze-Todesfälle von jugendlichen Footballspielern für Entsetzen. "Wenn man sich die Hauptursachen für katastrophale Probleme bei Kindern ansieht, dann geht es um Hitze", sagte Joseph Chorley, Chefsportmediziner am Texas Children's Hospital in Houston.

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    Mareiner

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Klimakrise stellt für Outdoorsportler eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, da sie Risiken wie Hitzschlag, Hautkrebs und Atemwegserkrankungen ausgesetzt sind
    • Experten empfehlen präventive Maßnahmen wie ausreichendes Trinken vor der sportlichen Aktivität
    • Sinnvoll wäre auch das Verlegen des Trainings auf den Vormittag sowie regelmäßige "Coolings"
    bw
    Akt.