Meerwasser ist viel zu warm

Klimakrise gefährdet Wanderrouten dieser sanften Riesen

Seit Jahrhunderten ziehen Wale auf altbekannten Routen durch die arktischen Gewässer. Klimawandel und intensiver Schiffsverkehr stören sie dabei.

Bernd Watzka
Klimakrise gefährdet Wanderrouten dieser sanften Riesen
"Störe meine Kreise nicht": Schiffe und Klimakrise behindern reisende Wale.
Tony Wu/WWF

Im Frühjahr und im Herbst ziehen Zehntausende Wale entlang "blauer Korridore" in ihre Sommer- und Winterquartiere. Der zunehmende Schiffsverkehr in der Arktis gefährdet diese angestammten Wanderrouten der Wale, so ein Bericht der Umweltschutzorganisation WWF.

Schiffe nutzen dieselben Routen wie Wale

Der WWF hat die Wanderungsbewegungen der arktischen Meeressäuger für einen neuen Bericht nun erstmals kartiert und mit Schiffsrouten in der Region abgeglichen. "Arktische Wale und Schiffe nutzen oft dieselben Routen, das zeigen die neuen Karten deutlich."

Für die Wale werde das "gefährlich, der Unterwasserlärm setzt ihnen zu, und das Risiko von Schiffskollisionen ist hoch", heißt es weiter.

Arktische Wale und Schiffe nutzen oft dieselben Routen.
Heike Zidowitz
WWF

Um 37 Prozent mehr Schiffe

Von 2013 bis 2023 sei die Zahl der Schiffe in arktischen Gewässern um 37 Prozent gestiegen, die zurückgelegte Entfernung habe sich verdoppelt. Durch den Klimawandel nehme der Druck auf die arktischen Wale weiter zu, hieß es in dem Bericht. Die Arktis erwärme sich bis zu viermal schneller als der Rest des Planeten.

Wal-Korridore berücksichtigen

Der WWF forderte die Schifffahrtsbranche auf, die Korridore der Wale bei der Kursplanung zu berücksichtigen. Wo sich die Routen untrennbar überschneiden, müsse die Fahrtgeschwindigkeit reduziert werden.

Ein Schutz der Wale ist unumgänglich: "Narwale, Belugas und Grönlandwale haben sich an die eisigen Gewässer optimal angepasst und sind sonst nirgends auf dem Planeten heimisch", sagte WWF-Expertin Heike Zidowitz.

Walfangkommission tagt in Lima

Noch bis 27. September beraten rund 400 Delegierte aus 88 Ländern bei der 69. Konferenz der Internationalen Walfangkommission in Lima über den Schutz der Meeressäuger.

Im Zentrum der Debatte stehen Beschlüsse zur Stärkung des weltweiten Walfangverbots, zum Beitrag des Walfangs für die Ernährungssicherheit und ein Antrag auf ein Schutzgebiet für Wale im Südatlantik.

90 Walarten leben weltweit

Vom kleinsten Wal, dem Maui-Delfin, bis zum absoluten Giganten, dem Blauwal, leben ungefähr 90 Walarten auf unserer Welt. Die meisten von ihnen sind in den Ozeanen zu Hause, einige leben in Flüssen. Viele Walarten sind heute stark gefährdet.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Klimawandel und der zunehmende Schiffsverkehr in der Arktis gefährden die traditionellen Wanderrouten der Wale, wie ein Bericht des WWF zeigt
    • Die Umweltschutzorganisation fordert die Schifffahrtsbranche auf, die Wal-Korridore bei der Kursplanung zu berücksichtigen und die Geschwindigkeit zu reduzieren, um die Meeressäuger zu schützen
    bw
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