Neue Studie

Klimakrise beeinflusst Sexleben von Insekten

Wissenschaftler befürchten, dass Anpassungen an die globale Erwärmung dazu führen könnten, dass einige Arten Schwierigkeiten bei der Paarung haben.

Bernd Watzka
Klimakrise beeinflusst Sexleben von Insekten
Libellen werden bei ihren Annäherungsversuchen durch die Klimakrise gestört
KI

Biologen versucht derzeit verstärkt herauszufinden, wie sich der vom Menschen verursachte Klimawandel auf das Sexualleben von Insekten auswirkt. Bedenkliche Folgen der Erderwärmung wurden bei Libellen, Marienkäfern und Raubwanzen beobachtet.

"Wenn wir ihre Fortpflanzung beeinträchtigen, beeinträchtigen wir damit ernsthaft die Überlebensfähigkeit ihrer Population", sagt Mariella Herberstein, Verhaltensökologin an der Macquarie University in Sydney (Australien), eine der Autorinnen der Studie.

Insekten reagieren auf Klimawandel

Man darf bei Insektenbeobachtungen den Tag nicht vor dem Abend loben: "Einerseits könnten wir uns freuen und sagen: Wie geht es den Insekten? Sie reagieren auf den Klimawandel. Wir müssen uns um sie keine Sorgen machen", so Herberstein.

"Und dann wachen wir am nächsten Tag auf und denken: Oh, verdammt – sie können sich nicht mehr finden, weil sie wirklich wichtige Identifikationsfarben verloren haben, die ihnen helfen, einen Partner zu finden", klagt die Forscherin.

Farbe ist wichtiges Erkennungsmerkmal

Die Farbe spielt auch eine Rolle bei der Anziehung von Partnern, bei der Tarnung vor Raubtieren oder Beutetieren und bei der einfachen Erkennung anderer Arten – und all das könnte sich durch steigende Temperaturen ändern.

"Wenn wir ihre Fortpflanzung beeinträchtigen, beeinträchtigen wir damit ernsthaft die Überlebensfähigkeit ihrer Population", sagte Herberstein. "Das ist nur einer der Aspekte, die wir noch herausfinden müssen."

Libellen verlieren Flügelschmuck

Untersuchungen ergaben, dass die Klimakrise dazu führt, dass beispielsweise männliche Libellen ihren Flügelschmuck verlieren, der zum Anlocken von Weibchen dient. Auch Raubwanzen können mit dunklerem Körper bei Kälte besser einen Sexualpartner gewinnen als ihre helleren Gegenstücke.

Die Flügelfarbe einer Marienkäfer-Art aus den nordamerikanischen Bergen verblasst bei steigenden Temperaturen – ihre schimmernden, schwefelgelben Flügel werden bei Hitze also heller. Der Grund: Insekten produzieren bei steigenden Temperaturen weniger Melanin-Pigmente und werden so heller und leuchtender.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine neue Studie zeigt, dass die Klimakrise das Sexleben von Insekten beeinflusst, was zu Schwierigkeiten bei der Paarung führen könnte
    • Die Anpassungen an die globale Erwärmung könnten bedenkliche Folgen für Arten wie Libellen, Marienkäfer und Raubwanzen haben
    • Farbe spielt eine wichtige Rolle bei der Partnerfindung, und steigende Temperaturen führen dazu, dass Insekten ihre Farben verändern
    bw
    Akt.