Letzte Generation
Klimakleber plantschen aus Protest vor Parlament
Klimaaktivisten haben vor dem Parlament in Wien Pools aufgestellt. Erneut fordern sie Klimaschutz in der Verfassung.
Es sind Bilder, die es vor dem österreichischen Parlament wohl noch nie gegeben hat: mehrere Wasserbecken und mittendrin protestierende Klimaaktivisten. Sie fordern erneut ein Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung.
Die 19-jährige Versicherungskauffrau Louise hat es sich im Bikini in einem Pool gemütlich gemacht. "So lässt sich die Klimakrisen-Hitze aushalten. Das Problem ist nur, dass das hier ja keine taugliche Lösung ist: Viele Menschen müssen bei dieser Hitze im Freien schwere körperlich Arbeit leisten. Andere sind den Extremwettern der Klimakrise schutzlos ausgeliefert und verlieren bestenfalls ihr Zuhause, schlimmstenfalls ihr Leben. Das Wasser steht uns bis zum Hals!", sagt sie.
Es handelt sich um einen weiteren Großprotest der Protestierenden. "Die letzten 12 Monate waren durchschnittlich um mehr als 1,5 Grad Celsius heißer als vor der Industrialisierung. Überflutungen in Italien und der Schweiz und enorme Brände in Brasilien zeigen und was auf uns zukommen wird wenn wir langfristig diese Marke überschreiten", heißt es auf X.
Ankleben testen
Neben Pools, Kundgebungen und Protestschildern, gab es auch die Möglichkeit sich anzukleben. Dafür haben die Aktivisten eine "Test-Klebe-Station" aufgestellt.
Großprotest der Letzten Generation am Samstag
Die Pools wurden per Schlauch gefüllt. Für die Nutzung des Hydranten und des Wassers liegt eine Bewilligung der Stadt Wien vor, wie man in einer Aussendung angibt.
Auch der Student und Aktivist Marius Hörmann war im Pool und richtet Worte an den Bundeskanzler: "Nehammers Regierung hat sich schon in die Sommerpause und den Wahlkampf verabschiedet. Angesichts der Katastrophen, die sich Vorgestern in der Steiermark, Kärnten und Tirol zugetragen haben, ist das mehr als befremdlich. In Krottendorf-Gaisfeld wurde der Zivilschutzalarm wegen den gefährlichen Extremwettern ausgelöst!"
Vor Kurzem habe er dort selbst Hagelschäden in Dächern repariert. "Die Menschen brauchen eine Regierung, die sie schützt und keinen beleidigten Nehammer. Es ist höchste Zeit, erste Schutzmaßnahmen, wie etwa vom Klimarat schon 2022 vorgeschlagen, umzusetzen. Worauf wartet unsere Regierung noch? Besseres Wetter etwa?", so der 23-Jährige.