HeuteForFuture-award

Klimabeauftragte für eine zukunftsfähige Schule

Das Projekt der Klimabeauftragten bildet ein Netzwerk aus Lehrer*innen, die eine klimagerechte & zukunftsfähige Schule mitgestalten wollen.

Irma Basagic
Das Projekt ist das erste Projekt im Land, das strukturell und institutionell Ansprechperson(en) für Klimaschutz und nachhaltige Bildung an Wiener Schulen etabliert.
Das Projekt ist das erste Projekt im Land, das strukturell und institutionell Ansprechperson(en) für Klimaschutz und nachhaltige Bildung an Wiener Schulen etabliert.
Foto: zVg

PROJEKTNAME: Klimabeauftragte an Wiener Schulen
PROJEKTTRÄGER: Bildungsdirektion für Wien
KATEGORIE: Gemeinde/Städte
THEMENBEREICH: Klima-Bildung an Schulen
TEILNEHMERZAHL: 45 Klimabeauftragte (Lehrer*innen) & 1 Koordinatorin des Netzwerks (ich)
PROJEKTSTART: 2021
STATUS: Aktiv
REGION: Wien
INSTITUTIONALISIERT ALS: In die Verwaltung integriert
WIRKUNGSFELD: Das ganze Bundesland
WEB: https://www.bildung-wien.gv.at/

Darum geht es beim Projekt "Klimabeauftragte an Wiener Schulen"

Das Projekt der Klimabeauftragten bildet ein Netzwerk aus Lehrer*innen, die eine klimagerechte & zukunftsfähige Schule mitgestalten wollen. In dem Transformationsprozess, in dem wir uns befinden, möchten die Klimabeauftragten kollektiv wirksam sein, sich gegenseitig den Rücken stärken und mehr Handlungsräume für Klimaschutz an der Schule schaffen.

An der Schule sind die Klimabeauftragten Multiplikator:innen für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz. Vor allem verhelfen sie Schüler:innen, ihre Wirksamkeit in der Gestaltung einer nachhaltigen Schule zu vergrößern und dadurch Mut zum Handeln zu entwickeln.

Außerdem agieren sie als Ansprechpersonen für Vorhaben und Fragen der Schulgemeinschaft, unterstützen bei der Vernetzung und Umsetzung von Klimaprojekten und fördern fächerübergreifende Klimabildung. In ihrer Community bestärken sich die Klimabeauftragten gegenseitig und besprechen Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten in Bezug auf die Klimaarbeit an der Schule.

Sie treffen sich 1 mal im Monat, besuchen gemeinsam Lehrer:innenfortbildungen und tauschen sich online aus (per Mail oder Zoom). Ich (Alina Prucha) als Projektkoordinatorin arbeite im Ausmaß von 8h/Woche in der Bildungsdirektion für Wien für das Projekt. Ich stehe per Mail und per Telefon mit den Klimabeauftragten im Austausch.

Ich informiere sie über Vernetzungstreffen, über Kooperationsmöglichkeiten mit Partner*innen aus Forschung, Politik und Bildung und über Materialien sowie Fortbildungsangebote. Außerdem setze ich mich intern sowohl als auch in der Politik für mehr Ressourcen für die Arbeit der Klimabeauftragten ein.

Wir alle im Netzwerk sind überzeugt davon, dass wir den Weg hin zu einer klimagerechten Schule nur gemeinsam schaffen können!

1/9
Gehe zur Galerie
    Klimaprojekt zum Klimanotstand
    Klimaprojekt zum Klimanotstand
    Foto: zVg

    Heute For Future-Award im Gespräch mit Alina Prucha von der Wiener Bildungsdirektion

    Was zeichnet das Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    Das Projekt ist das erste Projekt in Österreich, das strukturell und institutionell mindestens 1 Ansprechperson (auch Klimabeauftragte-Teams möglich) für Klimaschutz und nachhaltige Bildung an Wiener Schulen etabliert.

    Damit gibt es mindestens eine Person an der Schule, die sich für Klimaagenden zuständig fühlt, die den Überblick hat und Projekte initiiert, die Klimaprojekte sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule sichtbar macht und sich intern mit der Schulgemeinschaft sowohl als auch extern mit anderen Klimabeauftragten und mit Kooperationspartner*innen vernetzt.

    Klimabeauftragte sind Lehrende, die Mut zum Handeln machen und Angehörigen im Bildungssystem zeigen, dass das, was Viele für nicht möglich halten, möglich ist.

    Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

    Es braucht die nötigen personellen Ressourcen in anderen österreichischen Bildungsdirektionen dafür: mindestens 1 zuständige Koordinator*in des Klimabeauftragte-Netzwerks in der jeweiligen Bildungsdirektion. Sonst ist eine Interesse und Engagement von Lehrer*innen notwendige sowie eine unterstützende Haltung der Schuldirektion.

    Haben Sie sich am Beginn Ihres Projektes an einem anderen Modellprojekt orientiert?

    Nein.

    Ist Ihr Projekt bereits in anderen Regionen nachgemacht worden? Wenn ja, an welchem Standort?

    Ja. In Vorarlberg.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

    Ja, auch im Ausland.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    Es sollten mehr Ressourcen für die Arbeit generiert werden: Es braucht mehr Bewusstseinsbildung sowohl bei den Entscheidungsträger*innen (Ministerien) als auch bei den Schuldirektionen, die beide über die Ressourcenverteilung entscheiden. Lehrende brauchen mehr zeitliche und mehr finanzielle Ressourcen, um der Transformationsarbeit hin zu einer klimafitten Schule nachgehen zu können.

    Es braucht mehr Handlungsräume für Klimabildung an den Schulen. Außerdem braucht es mehr Lernformate, die die Arbeit an nachhaltiger Entwicklung an den Schulen unterstützen. Das Projekt FreiDay zum Beispiel bietet die Möglichkeit eines Projekt-Halbtags pro Woche, um an Zukunftsfragen (SDGs) zu arbeiten.

    Dabei überlegen sich die Kinder & Jugendlichen ihre eigenen Fragen und arbeiten selbst an Lösungen, sodass sie ihre Wirksamkeit spüren und lernen können, dass sie selbst wirkungsvoll sind und etwas in der Welt verändern und verbessern können.