Würdest du DAS tragen?

Klima-Mode mit eingebauten, elektrischen Ventilatoren

Das Tokio-Label Anrealage zeigte in Paris klimafitte Kleider. Für viele Japaner gehören Jacken mit Kühlventilatoren längst zum Alltag.

Bernd Watzka
Klima-Mode mit eingebauten, elektrischen Ventilatoren
Klimakleider von Anrealage: Die "Ready To Wear"-Kollektion für Frühling/Sommer 2025.
x / Action Press / picturedesk.com

Bei der heurigen "Paris Fashion Week" sorgte die japanische Marke Anrealage für Staunen: Models präsentierten riesige, aufgeblähte Nylonkleider, in deren Stoff elektrische Ventilatoren eingebaut sind.

Der Designer Kunihiko Morinaga nannte die Kollektion "Wind". Er erklärte, dass seine aufgebauschten Kleider mit Luft zirkuliert würden, um "revolutionäre, neue Silhouetten" zu schaffen, aber auch, um die Trägerin kühl zu halten.

Nachhaltige Lösung für heißes Wetter

Klimatisierte Kleidung könnte eine Antwort auf die Klimakrise sein. "Mit klimatisierter Kleidung zeigen wir eine nachhaltige Lösung für heißes Wetter", sagt Morinaga. Seine Klima-Mode, deren Ventilatoren von Taschenbatterien angetrieben werden, könne den CO2-Ausstoß – durch den Wegfall von Büro-Klimaanlagen – reduzieren.

Ventilatoren sorgen bei Hitze für Erleichterung.
Ventilatoren sorgen bei Hitze für Erleichterung.
x / Action Press / picturedesk.com

Klima-Kleidung in Japan bereits Realität

Obwohl sie auf dem Laufsteg außergewöhnlich sind, sind Jacken mit surrenden Kühlventilatoren in Japan während der schwülen Sommermonate des Landes bereits ein alltäglicher Anblick bei Arbeitern.

Aber: Die breite Öffentlichkeit müsse noch für diese Ventilatoren-Kleidung begeistert werden. Auf die Klima-Mode warte demnach ein Millionenmarkt.

Wiener Modeschöpferin Barbara Alli im "Heute"-Talk

"Die Auswirkungen des Klimawandels fordern uns heraus, nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Funktionalität und Nachhaltigkeit unserer Designs zu überdenken", sagt die Wiener Designerin Barbara Alli im Gespräch mit "Heute".

"Da die globalen Temperaturen steigen und die Wetterbedingungen unvorhersehbarer werden, muss sich die Kleidung tatsächlich anpassen", so die Modeschöpferin mit afrikanischen Wurzeln.

Designerin Barbara Alli, flankiert von zwei Models, bei einer Modeschau in Wien.
Designerin Barbara Alli, flankiert von zwei Models, bei einer Modeschau in Wien.
Isabelle Ouvrard / SEPA.Media / picturedesk.com

Feuchtigkeit ableitende Stoffe

Welchen Stoffen gehört die Zukunft? "Ich stelle mir vor, dass zukünftige Kleidungsstücke aus Materialien entworfen werden, die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch auf Umweltbedingungen reagieren."

Alli meint damit Stoffe, die leicht sind und dennoch hohen UV-Schutz bieten. "Materialien, die Feuchtigkeit effizient ableiten und gleichzeitig atmungsaktiv bleiben, werden unverzichtbar", sagt die Top-Designerin.

Atmungsaktive Naturfasern

Naturfasern wie Bio-Baumwolle, Hanf und Bambus, die für Atmungsaktivität und minimale Umweltbelastung bekannt sind, würden künftig eine Schlüsselrolle spielen. "Darüber hinaus könnten wir neue biotechnologische Materialien erforschen, die bei extremen Wetterbedingungen mehr Komfort bieten."

Aus Designersicht glaube ich, dass wir lockerere, luftigere Silhouetten sehen werden, die eine maximale Luftzirkulation ermöglichen.
Barbara Alli
Wiener Modeschöpferin
Barbara Alli in einer Dirndl-Kreation.
Barbara Alli in einer Dirndl-Kreation.
Angelo Kreuzberger

Ästhetisches und funktionales Design

"Aus Designersicht glaube ich, dass wir lockerere, luftigere Silhouetten sehen werden, die eine maximale Luftzirkulation ermöglichen, kombiniert mit anpassungsfähigen Funktionen wie modularen Schichten oder anpassbaren Elementen, um sich an wechselnde Temperaturen im Laufe des Tages anzupassen", so Alli.

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    Andreas Tischler / Vienna Press

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Tokio-Label Anrealage präsentierte bei der "Paris Fashion Week" klimafitte Kleider mit eingebauten elektrischen Ventilatoren, die sowohl für revolutionäre Silhouetten als auch für Kühlung sorgen sollen
    • Diese innovative Klima-Mode könnte eine nachhaltige Lösung für heißes Wetter bieten und den CO2-Ausstoß durch den Wegfall von Büro-Klimaanlagen reduzieren, während in Japan solche Kleidungsstücke bereits im Alltag genutzt werden
    bw
    Akt.
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