Flughafen Leipzig blockiert

Klima-Kleber legen nächsten Flughafen lahm

Klimaaktivisten haben den Betrieb am viertgrößten Drehkreuz für Fracht gestört. Am Flughafen Leipzig/Halle musste der Verkehr stundenlang ruhen.

20 Minuten
Klima-Kleber legen nächsten Flughafen lahm
Mehrere Klimaaktivisten haben in der Nacht zum Donnerstag den Flughafen Leipzig lahmgelegt.
"Letzte Generation"/X

Mehrere Aktivisten demonstrieren am Flughafen Leipzig/Halle für mehr Klimaschutz. Ein Teil der fünfköpfigen Gruppe habe sich im südlichen Bereich des Flughafens am Boden festgeklebt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Ein Hubschrauber suche das Gelände nach weiteren Aktivisten ab. Der Frachtbetrieb musste für drei Stunden eingestellt werden.

Einem Flughafensprecher zufolge ruhte der Frachtflugbetrieb ab etwa 00.30 Uhr. Am Morgen hieß es, eine von zwei Start- und Landebahnen sei für den Betrieb freigegeben. Der Flughafen Leipzig/Halle ist nach eigenen Angaben das viertgrößte Drehkreuz für Luftfracht in Europa, jährlich werden rund 1,4 Millionen Tonnen Fracht abgefertigt.

Auch Passagierflüge betroffen

Bei den Passagierflügen könne es aufgrund des andauernden Polizeieinsatzes anfangs zu Verzögerungen kommen, sagte der Flughafensprecher. Laut der Webseite des Flughafens soll der erste Flug am Morgen planmäßig um 5.25 Uhr abheben, die erste Ankunft wird um 9.10 Uhr erwartet.

Über ein Loch im Zaun des Flughafens verschafften sich die Aktivistinnen und Aktivisten Zugang zum Flughafengelände.
Über ein Loch im Zaun des Flughafens verschafften sich die Aktivistinnen und Aktivisten Zugang zum Flughafengelände.
Julius-Christian Schreiner / dpa / picturedesk.com

Zu der Störaktion bekannte sich die Gruppe "Letzte Generation". Nach ihren Angaben betraten die Klimaaktivisten das Flughafengelände gegen Mitternacht. Man wolle auf dem Rollfeld ein Zeichen gegen den zunehmenden Flugverkehr, den geplanten Ausbau der Flughafen-Kapazitäten und das Fehlen eines Plans der Bundesregierung zum raschen Ausstieg aus fossilen Energieträgern setzen.

Klima-Kleber legten den Frachtbereich des Leipziger Flughafens lahm.
Klima-Kleber legten den Frachtbereich des Leipziger Flughafens lahm.
Julius-Christian Schreiner / dpa / picturedesk.com

In einem Beitrag der Gruppe auf der Plattform X heißt es: "Betroffen von der heutigen Blockade ist vor allem der Frachtverkehr – für diesen wird das Nachtflugverbot ausgesetzt." Versehen wurde der Beitrag mit Fotos, die Aktivisten auf dem Rollfeld zeigen, in mindestens einem Fall mit auf dem Boden festgeklebter Hand. Auf ihren Schildern steht: "Öl tötet". Laut der Gruppe "Oil Kills" klebten sich insgesamt fünf Aktivisten auf dem Rollfeld fest.

In der vergangenen Woche hatten Klima-Demonstranten sowohl am Frankfurter Flughafen als auch am Flughafen Köln/Bonn den Flugbetrieb jeweils für ein paar Stunden lahmgelegt – "Heute" berichtete. Am Stuttgarter Flughafen gab es zudem eine friedliche Protestaktion ohne Einschränkungen des Flugverkehrs. Daraufhin kündigte unter anderem der Flughafen Leipzig an, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Sicherheitskräfte seien sensibilisiert worden und würden mit erhöhter Aufmerksamkeit handeln, hieß es.

Die Bilder des Tages

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Klimaaktivisten haben den Betrieb am Flughafen Leipzig/Halle gestört, indem sie sich im südlichen Bereich des Flughafens am Boden festgeklebt haben
    • Der Frachtbetrieb musste für drei Stunden eingestellt werden, und auch bei den Passagierflügen kam es zu Verzögerungen
    • Die Gruppe "Letzte Generation" demonstrierte gegen den zunehmenden Flugverkehr und den geplanten Ausbau der Flughafen-Kapazitäten
    20 Minuten
    Akt.