Wien
"Klima-Idiot" – direkt nach Haft geht Krumpeck auf Pass
Bis Dienstagvormittag saß Klima-Aktivistin Krumpeck noch in Haft. Kaum in Freiheit, ging sie wieder auf die Straße – und legte sich mit Passanten an.
Der Mai entwickelt sich immer mehr zum Großangriff der "Letzten Generation". Auch am Dienstag legten deren Klima-Aktivisten den Morgenverkehr in Wien lahm. Dieses Mal wählten die "Klima-Kleber" die Roßauer Lände als Ort für ihren Protest aus.
Mit von der Partie war erneut Martha Krumpeck. Um das prominente Gesicht der "Letzten Generation" wurde es in den vergangenen Tagen still, musste sie doch eine 14-tägige Haftstrafe verbüßen. Laut PR-Angaben der Gruppe sei sei "keine Stunde aus der Haft entlassen" gewesen, ehe sie am Dienstag erneut der Sitzblockade anschloss.
Aus der Haft auf die Straße
In einer Aussendung teilt die "Letzte Generation" mit, dass Krumpeck am Dienstagmorgen aus dem Polizeianhaltezentrum entlassen wurde und "unmittelbar" darauf mit vier weiteren Personen auf die Straße gegangen sei. "Den Konsequenzen und Beschimpfungen zum Trotz sind die Bürger:innen fest entschlossen, immer weiter friedlichen Widerstand gegen die verantwortungslose Untätigkeit der Regierung zu leisten. Ihren Protest werden sie erst beenden, wenn die Regierung die Klimakrise in den Griff bekommt und erste wirksame Schutzmaßnahmen wie Tempo 100 umsetzen", lautet die grammatikalisch nicht ganz korrekte Forderung der Protestierenden.
"Klima-Idiot" – die Aussagen Krumpecks im Video >>
Vor Ort war am Dienstag auch Puls24. Chefreporterin Magdalena Punz führte ein Gespräch mit Krumpeck, die sich auf die Straße geklebt hatte. Dabei ging die Aktivistin auch auf Konfrontation mit einem Passanten, den sie als "Klima-Idioten" bezeichnete. Diese würden immer seltener, zeigte sich Krumpeck siegesgewiss. Man sehe mit eigenen Augen, dass die Felder vertrocknen und der Winter keinen Schnee mehr bringe.
"Rasen in die Klima-Hölle"
Sie spielte auf Bilder aus Wintersport-Destinationen an, wo man nur ein "weißes Band" inmitten von grüner Natur sehe. Man rase in die "Klima-Hölle", zeichnete sie ein dystopisches Bild. Es würde nun genau jenes Szenario eintreffen, vor dem die Wissenschaft schon seit 20, 30 Jahren warne.
Ob sie in der Haft mitbekommen habe, dass die Aggression gegenüber den Klebern ansteige, wollte Punz wissen. Das Thema wegschleifen sei ihr aus eigener Erfahrung bekannt, so Krumpeck. "Aber was soll man tun?". Der Protest mache keinen Spaß, man müsse ihn aber machen, erklärte die Kleberin.