Klimaschutz

Klima-Aktivisten üben Klebe-Aktionen in Workshops

Am Freitag fand in Wien die letzte angekündigte Klebe-Aktion der Letzten Generation AT statt. Seit Jänner sind 300 neue Aktivisten mit dabei. 

Amra Duric
In eigenen Workshops sollen Klima-Aktivisten lernen, wie man sich bei Protestaktionen verhalten soll. 
In eigenen Workshops sollen Klima-Aktivisten lernen, wie man sich bei Protestaktionen verhalten soll. 
Screenshot ORF

Am Freitag klebten sich Klima-Aktivisten gleich an vier Standorten in Wien fest und legten somit gegen 8 Uhr den Verkehr lahm. Es dürfte sich bei der Aktion um die vorerst letzte "Störwelle" der Letzten Generation AT handeln. Betroffen waren diesmal der Währinger Gürtel, der Schwedenplatz, die Schüttelstraße und der Margaretengürtel.

Protest-Aktionen werden trainiert

Insgesamt kam es zu 22 Festnahmen, auf Twitter kündigte die Letzte Generation bereits weitere Proteste an. Und für die wird auch in eigenen Workshops fleißig geübt. In der ORF-Dok1-Reportage "Die Klima-Kleber" wird klar, dass die Protestaktionen der Klima-Kleber nicht zufällig entstehen.

300 neue Anmeldungen als Klima-Kleber

In eigenen Aktionstrainings werden die künftigen Aktivistinnen und Aktivisten auf ihre Einsätze vorbereitet. Laut der Letzten Generation hat es 300 neue Anmeldungen seit Jänner gegeben. Die Doku liefert Einblicke in die Klima-Kleber-Workshops. Während ein paar Aktivisten Banner hochhalten und sich vorstellen, dass sie den Verkehr blockieren, mimen zwei der Klima-Aktivisten aufgebrachte Passanten, die die Klima-Kleber anbrüllen.

Sinn der Übung ist es, dem Druck standzuhalten. In Österreich werden potentielle Mitglieder der Letzten Generation gefragt, ob sie bereit wären ins Gefängnis zu gehen. Auch für Interviews werden die Klima-Kleber geschult. "Es gibt Pressetrainings", erzählt Florian Wagner, Pressesprecher der "Letzten Generation" im Gespräch mit ORF-Moderatorin Lisa Gadenstätter. 

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    Die Aktivisten pickten sich am Freitag auf den Franz-Josefs-Kai.
    Die Aktivisten pickten sich am Freitag auf den Franz-Josefs-Kai.
    Einsatzdoku Wien

    Aktivisten bekommen anonyme Spenden

    Finanziell wird die "Letzte Generation", laut eigener Aussage, durch Spenden unterstützt. Künftig sollen Mitarbeiter im administrativen Bereich sogar geringfügig angestellt werden. Viele Spenden kommen laut Wagner anonym. "Wir kennen niemanden von denen", erzählt der Pressesprecher im ORF.

    In den Workshops werden die angehenden Aktivisten über zivilen Widerstand aufgeklärt. Als Beispiel nimmt man hier unter anderem Martin Luther King. Wenn die Aktionen in einem halben Jahr, oder einem Jahr, zu keiner Änderung der Politik führt, muss sich die "Letzte Generation" laut Wagner etwas Neues überlegen. "Dann sehen wir keinen anderen Weg, außer noch weiter zu eskalieren und noch mehr zu stören. Das ist für uns alle keine schöne Vorstellung."

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