Klima-Aktivisten schmieden ungewöhnliche Allianz

In einer ungewöhnlichen Allianz gehen am Freitag österreichweit Tausende Klimaaktivisten von "Fridays for Future" sowie "System Change, not Climate Change" gemeinsam mit der Gewerkschaft vida, Busfahrerinnen und Buslenkern für mehr Klimaschutz und bessere Arbeitsbedingungen in klimarelevanten Berufen auf die Straße.

Busfahrer wichtiger Teil der Klimawende

"Der Individualverkehr ist ein Klimakiller, weshalb wir den Ausbau der Öffis fordern. Die Busfahrerinnen und Busfahrer tragen zu dieser Mobilitätswende bei", sagt Teresa Tausch, Sprecherin von Fridays for Future Austria. Gleichzeitig aber würden zahlreiche Lenkerinnen und Lenker fehlen, sagt Tausch.

Das bestätigen auch die Zahlen des AMS und der Wirtschaftskammer. Der Beruf des Buslenkers steht mittlerweile auf der Mangelberufsliste. Rund 5.000 Lenkerinnen und Lenker werden in den kommenden fünf Jahren alleine in Wien benötigt, heißt es in einer Aussendung der Wirtschaftskammer. "Das liegt zu einem großen Teil daran, dass in den kommenden Jahren eine hohe Zahl an Pensionierungen bei Buslenkern bevorsteht und immer mehr Personen in Teilzeit arbeiten möchten", heißt es in der Aussendung.

Schuld seien aber auch die Arbeitsbedingungen, sagt Tausch von Fridays for Future. "Wir waren bei Betriebsratsversammlungen von privaten Busunternehmen dabei. Da haben wir schlimme Sachen gehört." Weil Toiletten fehlen, soll etwa weiblichen Fahrerinnen vorgeschlagen worden sein, Katheter zu benutzen, berichtet Tausch. Zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer würden deshalb die Branche verlassen.

Die Klimademo der Busfahrer in Wien