Rennen unterbrochen

Klima-Aktivist nach Slalom-Protest: "Liebe Skifahren"

Während der Entscheidung des Weltcup-Slaloms von Gurgl sorgten Klima-Aktivisten mit einer Protestaktion für eine Unterbrechung. 

Sport Heute
Klima-Aktivist nach Slalom-Protest: "Liebe Skifahren"
Zwei Klima-Aktivisten nach dem Protest in Gurgl.
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Bevor die letzten fünf Läufer den zweiten Durchgang in Angriff nehmen konnten, bahnten sich insgesamt acht Klima-Aktivisten den Weg in den Zielraum des Tiroler Weltcup-Ortes und versprühten orange Farbe. Das Rennen wurde schließlich für rund zehn Minuten unterbrochen, die Aktivisten dann von der Polizei aus dem Zielraum gebracht. Dass es mit dem Triumph von Manuel Feller vor Marco Schwarz und Michael Matt einen rot-weiß-roten Dreifach-Erfolg gab, geriet beinahe zur Nebensache. 

ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer erzählte nach dem Rennen im "ORF", dass die Aktivisten in Gewahrsam genommen und ihre Personalien aufgenommen wurden. Der Vertreter des heimischen Skiverbandes forderte auch Strafen für die Aktivisten.

Aktivist: "Ich liebe Skifahren"

Zwei von ihnen stellten sich wiederum wenig später selbst im österreichischen Rundfunk. Und erklärten ihre Anliegen. "Es geht nicht gegen Skifahrer:innen, es geht nicht gegen Sportler:innen. Es geht nicht gegen die Fans. Wir nutzen diese Fläche, um die Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, dass wir in die Klima-Katastrophe hineinsteuern, dass wir etwas ändern müssen", sagte Klima-Aktivistin Vroni. "Ich persönlich liebe auch das Skifahren. Und ich würde auch gerne in 30 Jahren noch Skifahren können. Und ich würde auch gerne, wenn ich Kinder habe, mit denen noch Skifahren können. Aber ich sehe, wie uns die Gletscher unterm Arsch wegschmelzen", meinte der gebürtige Tiroler Aktivist Emil, ehe er unterbrochen wurde. 

"Wir haben geschaut, dass wir im Zielbereich sind, dass wir die Strecke nicht beeinträchtigen. Die Farbe ist Maisstärke, abbaubare Farbe. Uns ist es aber wichtig: Die Regierung muss handeln, deswegen sind wir da", erklärte der Aktivist der "Letzten Generation" den Protest weiter. Die Aktivistin zeigte für Ärger beim Österreichischen Skiverband, den Fans und den Veranstaltern durchaus Verständnis. "Ich mache das auch nicht gern, aber es kommt aus der Situation, dass ich nicht weiß, was wir sonst machen sollen. Ich war auf Demos, hab Petitionen unterschrieben, aber es passiert einfach nichts. Man schaut zu, es wird in der Regierung aber nicht ernst genommen. Wenn wir so weitermachen, haben wir bald ganz andere Probleme, als dass wir so ein Event gestört haben", so die Aktivistin weiter. 

"Es gibt sozial verträgliche Maßnahmen, die der Klimarat vorgelegt hat. Die liegen der Regierung vor, die können umgesetzt werden und damit können wir es schaffen, dass wir nicht in die größte Katastrophe, die die Menschheit je erlebt hat, hineinsteuern", führte die Aktivistin weiter aus. 

red
Akt.