Akademie der Bildenden Künste

Kleinste Bar Wiens: Dieser Lift liebt lässigen Likör

Student Paul Schurich entwarf die Mini-Bar für eine Ausstellung der Akademie der Bildenden Künste. In der "Lift-Bar" gibt's eigens kreierte Cocktails.

Wien Heute
Kleinste Bar Wiens: Dieser Lift liebt lässigen Likör
Paul Schurich ist Student am Institut für Kunst und Architektur. Er entwickelte die Idee zur "Lift-Bar". 
Simon Veres für Paul Schurich

Verwunderte Blicke dürften hier keine Seltenheit sein: In der Akademie der Bildenden Künste verwandelt sich ein Aufzug in eine Bar – genauer gesagt, in die kleinste Bar Wiens. Kreiert hat sie Paul Schurich, Student am Institut für Kunst und Architektur, für die jährliche Ausstellung der Akademie am Schillerplatz (City).

Von "Negröni" bis "Zirbdudler"

Schurich entwickelte mobile Elemente, mit denen sich der Lift in kürzester Zeit in eine Bar verwandeln lässt – ohne Werkzeuge, Schrauben oder Eingriffe am Bestand. Theke und Regal der "Lift-Bar" bestehen aus ineinander gesteckten Fichtenholz-Brettern, die vom Handlauf stabilisiert werden. Ein Stoff mit eingenähten Magneten dimmt die Deckenlichter und erzeugt ein warmes Ambiente.

In der Getränkekarte findet man nur regionale Zutaten. Cocktails aus österreichischen Bestandteilen wurden eigens für die "Lift-Bar" kreiert. So entstanden beispielsweise der "Negröni", mit Gin, rotem Wermut und Rossbacher (an Stelle von Campari), sowie der "Zirbdudler" aus Zirbenschnaps, Gin und Almdudler.

Student setzt auf "kreative Zwischennutzung"

"Wer eine Bar besucht, egal ob in Wien, Madrid oder Bangkok, wird dort immer dieselben Flaschen finden, weil die gängigen Spirituosenmarken von einer Handvoll Großkonzernen vertrieben werden. Regional Produzierende haben da keine Chance, mitzuhalten. Dass es in unseren Bars keine Cocktails mit Zirbenschnaps und Obstler gibt, das finde ich schade", so der Wiener. 

Zudem befinde man sich in einer Zeit, in der Architektur "zu schnell, zu gleich und zu lieblos umgesetzt" werde. "Bewegliche Installationen bieten die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren und temporär auf Bedürfnisse einzugehen. Wenn sich diese ändern, sind nicht sofort Tonnen an Material verschwendet. Kreative Um- und Zwischennutzungen werden in der Architektur der Zukunft eine wesentliche Rolle spielen", ist sich Schurich sicher. Die Bar ist am 18. Jänner von 16 bis 23.55 Uhr, am 19. Jänner von 15 bis 22 Uhr und am 20. Jänner von 15 bis 22 Uhr geöffnet.

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