Die folgenreiche Familientragödie soll sich am 3. Februar in einer Wohnung in Wien-Liesing abgespielt haben. Während die Mutter (26) mit ihrer Großfamilie den Kindergeburtstag ihrer zweijährigen Tochter begoss, musste der 30-jährige Vater alleine mit dem erst drei Monate alten Sohn Rafael zu Hause bleiben. Dabei soll der Mann den kleinen Buben zumindest einmal kräftig geschüttelt haben.
Als die Mama abends heimkehrte, merkte sie sofort, dass mit ihrem Baby etwas nicht stimmte. Es hatte die Augen zugekniffen und atmete zu schnell. Verzweifelt eilte sie in die Klinik Ottakring.
Nach der sofortigen Überstellung ins AKH folgten äußerst dramatische Stunden: Spezialisten kämpfen um das Leben des Säuglings, ganze drei Tage lang: Doch dann starb das Kind schließlich am 6. Februar an einer "wässrigen Hirnschwellung", die durch ein schweres Schütteltrauma ausgelöst worden sein muss.
Zuerst wurden beide Eltern festgenommen, doch nur der vorbestrafte Vater blieb in U-Haft. Am Dienstag muss er sich wegen Mordes am Wiener Landl verantworten. "Viele andere Angehörige hatten das Kind auch in den Händen", kritisiert Verteidigerin Astrid Wagner "die große Schwäche der Anklage". Denn ihr Mandant behauptet weiterhin felsenfest. "Ich bin es nicht gewesen." Und keiner aus der Familie würde ihm so eine schreckliche Tat zutrauen. Die Unschuldsvermutung gilt.