Wien

Klebe-Protest – Klima-Shakira "hatte große Angst"

Beim jüngsten Klebe-Protest in Wien lagen die Nerven blank. Aktivistin Anja Windl schildert, dass sie große Angst vor ihrer Aktion auf der A23 hatte.

Roman Palman
Anja Windl (25) wird schnell zu eine der Frontfrauen der "Letzten Generation". Am 20. Februar 2023 kletterte sie auf eine Verkehrszeichenbrücke der A23.
Anja Windl (25) wird schnell zu eine der Frontfrauen der "Letzten Generation". Am 20. Februar 2023 kletterte sie auf eine Verkehrszeichenbrücke der A23.
Letzte Generation Österreich

Bereits die zweite Woche in Folge hat die "Letzte Generation" in Wien ein Chaos im Frühverkehr ausgelöst. Am Praterstern, dem Döblinger Gürtel und auch auf der Praterbrücke der Südosttangente (A23) kam es am Montag zu Protestaktionen.

In Döbling lagen die Nerven der ausgebremsten Autofahrer offenbar völlig blank, ein "Heute" vorliegendes Video zeigt nun die teils gewaltsame Eskalation der Autofahrer.

Das Video: Klima-Protest am Wiener Gürtel eskaliert komplett

Eine Pkw-Lenkerin stieg wutentbrannt aus ihrem Auto und trat auf einen Aktivisten ein, kurz darauf zog ein Mann mehrere Protestierende von der Straße. Schimpftiraden begleiteten die Wut-Reaktion der Autofahrer. Brisant: In dem Video schrie die aggressive Lenkerin, dass sie zum Arzt müsse.

Besonders gefährlich wurde es, als einige Klima-Kleber schon von der Straßenfläche verschwunden waren. Während einige Fahrzeuge schon losrollten, streckte sich ein Aktivist so weit wie möglich in die Fahrbahn und riskierte dabei sein Leben.

"Hatte große Angst davor"

Nicht nur am Döblinger Gürtel ging es Montagmorgen heiß her: auf der A23 Südosttangente musste die Polizei im Bereich der Praterbrücke einschreiten, nachdem mehrere Aktivisten auf eine Verkehrszeichenbrücke geklettert waren und dort Transparente entrollt hatten.

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    Straßenblockade der Letzten Generation am Praterstern am 20. Februar 2023.
    Straßenblockade der Letzten Generation am Praterstern am 20. Februar 2023.
    Letzte Generation Österreich

    Unter ihnen auch das bald bekannteste Gesicht der Bewegung: Anja Windl, die wegen ihrer wallenden Mähne von ihrer schnell wachsenden Fangemeinschaft den Spitznamen "Klima-Shakira" verpasst bekommen hat. In einem selbst aufgenommenen Video auf der Praterbrücke meldete sich die 25-Jährige selbst zu ihrem Protest zu Wort:

    "Ich hatte große Angst davor, hier raufzuklettern. Aber die drohende Klimakatastrophe macht mir mehr Angst. Warum setzt die Regierung nicht mal die einfachsten Maßnahmen um?"

    Aber – wovor ich noch viel viel mehr Angst habe, ist das, wo wir hineinschlittern, wenn die Regierung nicht endlich beginnt, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Wieso diskutieren wir noch immer über die einfachsten, idiotensichersten Maßnahmen wie Tempolimit 100. Die sind jetzt einfach zur Sicherheit der Bevölkerung notwendig!"

    Die Protestwelle wird noch diese ganze Woche andauern.

    Video: Das "Heute"-Interview mit "Klima-Shakira" Anja Windl

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      privat, iStock