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KLAR! Stiefingtal kämpft gegen die Bodenabtragung

Irma Basagic
Die Landwirte des Stiefingtales arbeiten bereits seit Jahren mit viel Engagement an verschiedenen Lösungen gegen die Bodenabtragung.
Die Landwirte des Stiefingtales arbeiten bereits seit Jahren mit viel Engagement an verschiedenen Lösungen gegen die Bodenabtragung.
Foto: KLAR! Stiefingtal 

PROJEKTNAME: Landwirte im Stiefingtal schützen wertvollen Boden und die Umwelt
PROJEKTTRÄGER: KLAR! Stiefingtal 
PROJEKT INSTITUTIONALISIERT ALS: Bürgerinitiative
WIRKUNGSFELD: Region
KATEGORIE: Zivilgesellschaft
THEMENBEREICH: Land- & Forstwirtschaft
TEILNEHMERZAHL: 6
PROJEKTSTART: 2018
STATUS: Ist immer noch aktiv
REGION: Steiermark
KONTAKTPERSON: Isabella Kolb-Stögerer
WEBSITE: klarstiefingtal.at

Darum geht es beim Projekt "Landwirte im Stiefingtal schützen wertvollen Boden und die Umwelt"

– Landwirtschaftliche Flächen sind durch Wetterextreme wie Starkniederschläge und Trockenheit besonders oft von Bodenerosion und Verschlämmung betroffen. Die Landwirte des Stiefingtales probieren mit viel Innovationsgeist seit mehreren Jahren unterschiedliche Maßnahmen gegen die Bodenabtragung aus.

Begrünte Äcker verhindern das Wegschwemmen von Erde bei Starkregen. Ziel der Landwirte ist, die für das Stiefingtal am besten geeigneten Pflanzen zur Begrünung von Feldern zu finden.

– Sommer 2018: Der Landwirt Hannes Obendrauf legt das erste Schauversuchsfeld in St. Georgen an der Stiefing an. Er bestellte nach der Getreideernte drei Felder mit verschiedenen Samenmischungen. Im Herbst 2018 fand die erste Versuchsbesichtigung statt. Im Frühjahr 2019 arbeitete Hannes Obendrauf die Pflanzen in die Erde ein. Zwischen den Pflanzenresten säte er den Mais.

– Frühling 2019: Bei der zweiten Versuchsbesichtigung verglichen die Landwirte die Auswirkungen der unterschiedlichen Pflanzenmischungen auf den Boden.
Dazu Hannes Obendrauf: "Die abgestorbenen Pflanzen schützen den Boden nicht nur vor dem Abschwemmen, sondern auch vor dem Austrocknen. Wichtig dabei ist, die richtigen Geräte einzusetzen und die sogenannten Mulchsaaten richtig zusammenzustellen. Auch die richtige Auswahl von Pflanzenschutz ist ein wichtiger Faktor für den Ernteerfolg."

– Frühling 2020: Hannes Obendrauf legt ein zweites Schauversuchsfeld an, diesmal mit Kürbissen. Der Kürbisanbau ist eine besondere Herausforderung, da diese besonders empfindlich sind.

– Herbst 2020: Wie sich die Pflanzen mit den unterschiedlichen Mulchsaaten entwickelt haben, konnten sich alle Interessierten vor Ort anschauen.

– 2021: Ausweitung des Projektes auf das Stiefingtal. Insgesamt drei Landwirte bauten zwei vorgegebene und eine selbst zusammengestellte Saatgutmischung an.
Franz Hofstätter betreibt eine Landwirtschaft mit Ackerbau und Schweinehaltung: "Durch die im Frühling in die Erde eingearbeiteten Pflanzen finden Regenwürmer und Bodenlebewesen mehr Nahrung. Sie lockern den Boden auf und es entsteht eine wertvolle Humusschicht. Der humusreiche Boden nimmt viel mehr Wasser auf und die wertvolle Erde wird nicht auf die Straße geschwemmt."

– März 2022: Infoabend für Landwirte: Ing. Stefan Neubauer von der Landwirtschaftskammer präsentiert die Ergebnisse von den Versuchsfeldern im Stiefingtal.
Josef Kowald jun. berichtet über seine Erfahrungen mit winterharter Ackerbegrünung und gibt Tipps für die Umsetzung: "Auch die Gemeinden profitieren von den Boden- und Erosionsschutzmaßnahmen. Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel bleiben auf den Feldern und sammeln sich nicht an unerwünschten Stellen. Wir Landwirte verhindern verstopfte Kanäle und schützen Gewässer."

– Nähere Informationen: https://klarstiefingtal.at/projektgruppen/erosionsschutz-auf-ackerflaechen

Informationsmaterial zum Herunterladen:

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    KLAR! Stiefingtal-Projektteilnehmer im Jahr 2018
    KLAR! Stiefingtal-Projektteilnehmer im Jahr 2018
    Foto: KLAR! Stiefingtal

    Heute For Future-Award im Gespräch mit dem Projektträger KLAR! Stiefingtal

    Was zeichnet Ihr Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    Die sehr praxisorientierte Vorgangsweise, wobei die Initiative von den Landwirten ausging. Die Ergebnisse des Projektes beziehen sich speziell auf die KLAR!-Region Stiefingtal, die Vorgangsweise kann allerdings sehr einfach auf andere Regionen übertragen werden.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    Im Stiefingtal wurde die praktische Arbeit von der KLAR! – der Klimawandel-Anpassungs-Modellregion – Stiefingtal, der Landwirtschaftskammer, den Bürgermeistern und den Landwirten unterstützt. Wenn alle aktiv zusammenarbeiten, steht einer erfolgreichen Umsetzung nichts im Weg.

    Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

    Es braucht engagierte Landwirte, die sich mit dem Thema Boden- und Erosionsschutz beschäftigen. Schauversuchsfelder können auch anderswo umgesetzt werden.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

    Ja, auch im Ausland.