Wien
Im Kinderkurs Jiu Jitsu sind Raufereien erlaubt
Jiu Jitsu ist eine Kampfsportart ohne Schläge und Tritte. Gerade für Kinder ist sie daher ideal. "Heute" war bei einem Kinderkurs in Wien dabei.
In dem Trainingsraum des Jiu Jitsu Studios in Wien-Landstraße geht es rund. 12 Kinder in weißen Anzügen wuseln herum, lachen und schreien. Marcus, der Trainer, lässt sie alle an der Wand sitzen und erklärt die nächste Übung. "Wir laufen jetzt alle wie die Tiger" ruft er und die Kinder wissen sofort, was zu tun ist. Das Gewusel geht weiter.
Kinderkurse erfreuen sich großer Beliebtheit
Im Studio "Science of Jiu Jitsu" gibt es Kurse für alle Altersklassen. Die Little Ninjas (vier bis sechs Jahre) sind die jüngste Altersgruppe, gefolgt von den Kids (sieben bis neun Jahre) und den Juniors (zehn bis vierzehn). Sie alle werden von Wilhelm Erber geleitet. Er hat den schwarzen Gürtel im Jiu Jitsu und ist ausgebildeter Sportwissenschaftler.
"Die Kinderkurse sind besonders beliebt, wir sind schon für das nächste Semester komplett ausgebucht", erzählt Wilhelm, genannt Willi. 22 Anmeldungen haben sie für den nächsten Kinderkurs bereits. Das ist schon genug, denn die Trainer versuchen, die Gruppengröße bei rund 20 Kindern zu halten.
Fairness und Respekt sind von Anfang an wichtig
Die Kurse sind spielerisch aufgebaut. Je älter die Kinder sind, desto weniger spielerisch und mehr (kampf-)sportlich werden die Einheiten. "Uns ist es wichtig, dass alles sehr altersgerecht abläuft", so Willi. Für die Kinder ist das Training toll. Hier können sie ihre Energie auslassen und auch mal raufen. "In der Schule geht das nicht. Bei uns dürfen sie das schon, natürlich in einem angemessenen Rahmen", lacht Willi.
Besonders wichtig ist den Trainern die Achtung des Regelwerks. Auf Fairness und Respekt wird viel Wert gelegt. So gehört das Abklatschen beispielsweise zu jedem Kurs und jedem Kampf. Den Kindern wird das von Anfang an beigebracht.
In den Kursen sind deutlich weniger Mädchen als Burschen. "Das ist ein Kampfsportphänomen", erklärt Willi. In fast jedem Kampfsport gibt es mehr Burschen als Mädchen. Im Jiu Jitsu Studio ist das Verhältnis etwa 80 zu 20, variiert aber je nach Altersgruppe.
Teuerungen machen auch Studio zu schaffen
Obwohl das Kursangebot gut läuft und die Trainer zeitlich voll ausgebucht sind, müssen sie alle noch in anderen Jobs arbeiten. Die Kinderkurse sind trotz aller Beliebtheit ein Nullsummenspiel. Hohe Energiekosten machen auch dem Studio zu schaffen. Die Erwachsenenkurse bringen zwar Gewinn, sind aber auch nicht genug, um Vollzeit als Trainer zu arbeiten, erklärt Willi.
Das Studio bietet neben den Kursen für die Kinder auch Kurse für Erwachsene, natürlich auch für Anfänger. Für Interessierte gibt es Schnupperangebote und Beginnerkurse. Alle Informationen gibt es bei sojj.at