Neue umstrittene Studie

Kindergärtnerin verdient weniger als Reinigungskraft

Laut neuen Berechnungen sind Frauen, die in der Kinderbetreuung arbeiten, oft unterbezahlt. In Oberösterreich ist das Gehalt erschreckend niedrig.

Oberösterreich Heute
Kindergärtnerin verdient weniger als Reinigungskraft
Nach neuen Berechnungen sind Kindergärtnerinnen oft armutsgefährdet. (Symbolbild)
Getty Images

Am Dienstag streikten Pädagogen und Pädagoginnen der privaten und städtischen Kindergärten und Freizeitpädagogen in Wien. Ihr gemeinsames Ziel: Bessere Arbeitsbedingungen.

Denn laut neuen Berechnungen des gewerkschaftsnahen "Momentum Institut" bekommen Frauen in der Kinderbetreuung im Schnitt einen Nettolohn von 1.464 Euro.

Demnach liegen sie nur 72 Euro über der Armutsgefährdungsschwelle. Besonders schlimm: Neben Bundesländern wie Tirol und Salzburg wird auch in Oberösterreich die Arbeit sogar diese Schwelle gehaltsmäßig unterschritten. 

Laut Momentum sind 92 Prozent der Angestellten in der Kinderbetreuung weiblich. Durchschnittlich verdienen sie 14,97 Euro brutto in der Stunde. Zum Vergleich wird die Branche Elektrotechnik herangezogen. 

In dieser Sparte sind die Ingenieure zu 91 Prozent männlich. Im Schnitt erhalten sie 34,81 Euro brutto pro Stunde. Zum Vergleich: Damit verdient eine Kindergärtnerin weniger als eine Reinigungskraft, die oft ab 15 Euro netto in der Stunde verlangen. 

So viel verdienen Frauen in der Kinderbetreuung laut Momentum Institut. Das Land OÖ hat den Zahlen vehement widersprochen.
So viel verdienen Frauen in der Kinderbetreuung laut Momentum Institut. Das Land OÖ hat den Zahlen vehement widersprochen.
Momentum Institut

Land OÖ: 2.100 Euro netto für Einsteiger

Das Land OÖ widerspricht den Zahlen übrigens vehement. Die Vollzeitgehälter würden in Oberösterreich schon beim Einstieg in den Beruf bei fast 2.100 Euro netto (für Pädagoginnen und Pädagogen) und bei etwa 1.700 Euro für Assistenzkräfte liegen. Das hieß es hieß es aus dem Büro der zuständigen Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) gegenüber dem ORFOÖ.

Stufenplan für mehr Qualität

Schon seit Jahresanfang läuft in der Bundeshauptstadt der Dialog Elementarpädagogik: Träger von privaten und städtischen Kindergärten haben gemeinsam Konzepte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kindergärten erarbeitet.

Und das ist offenbar dringend nötig, denn seit langem klagen Kiga-Mitarbeiter über Überlastung und schlechte Arbeitsbedingungen. Am 24. Oktober streiken die privaten und die städtischen Kindergärten in Wien. Die Pädagoginnen und Pädagogen fordern mehr Personal und mehr Geld.

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