3.600 Kalorien pro Tag
Kindergärtnerin (24) holt sich WM-Titel im Bodybuilding
Bei der EM ist Österreich nicht mehr dabei, im Bodybuilding sind wir aber Weltmeister. Katrin Preßl sprach mit "Heute" über ihre Leidenschaft.
Aus dem EM-Titel ist für Österreich nichts geworden. Aber eine Kindergartenpädagogin hat dafür schon den Weltmeistertitel heim geholt. Katrin Preßl aus Regau (Bez. Vöcklabruck) kickt aber nicht – sie zeigt lieber ihre Muskeln.
Die Karriere als Bodybuilderin bahnte sich früh an: Schon mit 15 Jahren stand die 24-Jährige im Fitnessstudio, wie sie im "Heute"-Gespräch erzählt. 2022 kam dann der erste Wettkampf – allein dieses Jahr waren es bereits fünf. Beendet hat sie die Saison jetzt als Europa- und Weltmeisterin.
Und zwar in der "Wellness"-Kategorie – eine relativ neue Klasse im Bodybuilding-Sport. "Im Grunde geht es darum, dass die Beine dominanter sind, als der Oberkörper", erklärt die 24-Jährige. Im Juni war sie in Linz beim Verband NABBA darin unschlagbar. Nun darf sie sich offiziell Weltmeisterin ihrer Klasse nennen – dahinter steckt aber monatelange Arbeit.
Sie holte den Titel nach Österreich
Hartes Training mit strenger Diät
Die nötige Masse aufzubauen sei schon ein enormer Kraftakt, erzählt Katrin: "Ich habe teilweise 3.600 Kalorien gegessen, das ist für eine Frau schon sehr viel." Dazu käme dann noch eine strenge Diät und hartes Training – und zwar fünfmal die Woche: dreimal Beine, zweimal Oberkörper.
Dass das für den Körper nicht immer leicht ist, ist der Weltmeisterin bewusst: "Bodybuilding ist ein Leistungssport, das ist immer irgendwie ungesund, gerade für eine Frau." Der teilweise sehr niedrige Körperfettanteil könne die Hormone aus dem Gleichgewicht bringen, erklärt Katrin. Deswegen sei es ihr besonders wichtig, "alles komplett natürlich zu machen" und den Körperfettanteil nach Wettkämpfen so schnell wie möglich zu erhöhen.
Kurios: Die Bodybuilding-Weltmeisterin ist eigentlich ausgebildete Kindergartenpädagogin. Ein Jahr hat sie in dem Beruf auch gearbeitet, zeitgleich war die Regauerin aber schon in einem Fitnessstudio tätig. Letzten Endes überwog die Leidenschaft für den Sport.
Noch immer ein Hit bei den Kids
Auch wenn aus der Karriere als Pädagogin nichts geworden ist, bei Kindern kommt die 24-Jährige trotzdem gut an. Vor allem bei ihrem vierjährigen Neffen – er unterstützt seine Weltmeister-Tante und war sogar schon bei einem Wettbewerb dabei. "Dem hat das voll gefallen, er hat auch gleich die Muskeln angespannt und mitgemacht."
„Bodybuilding ist ein Leistungssport, das ist immer irgendwie ungesund.“
Für das nächste Jahr hat Katrin auch schon einen Plan: Pause machen. Zumindest was den Wettkampf angeht. Die diplomierte Fitnesstrainerin hat sich nämlich selbstständig gemacht. Mittlerweile coacht sie selbst schon zwei zukünftige Bodybuilding-Talente.