Wirtschaft
Kinderbetreuung nach Karenz bleibt Problem
Der Wiedereinstieg aus der Karenz in den Beruf ist für Frauen oft schwierig - nicht zuletzt ist es das Angebot in Sachen Kinderbetreuung, das hier häufig Probleme macht. Nicht optimal ist die Situation vor allem für all jene, die sich während der Karenz weiterbilden möchten. Für deren Kinder gibt es laut einer Studie der Arbeiterkammer nach wie vor zu wenig Plätze.
möchten. Für deren Kinder gibt es laut einer Studie der Arbeiterkammer nach wie vor zu wenig Plätze.
Laut der AK-Befragung, die am Dienstag präsentiert wurde, planten 56 Prozent der Frauen eine Rückkehr zum früheren Arbeitgeber bzw. waren dort schon wieder tätig. 19 Prozent wollten dort hingegen nicht mehr arbeiten, etwa weil die Arbeits- oder die Wegzeiten nicht mit dem Familienleben vereinbar sind. Bei einem Viertel war die Rückkehr noch offen.
Weiterbildung für Rückkehr nötig
Frauen brauchen beim Wiedereinstieg oft Unterstützung, wie die Studie ergeben hat. Besonders häufig (von 67 Prozent, Anm.) wurde Hilfe bei der Kinderbetreuung genannt. Sie ist oft vor allem bei der Arbeitssuche oder der Weiterbildung unerlässlich. Letztere würde die Rückkehr erleichtern, sagen 38 Prozent. Nicht alle, die dieser Meinung sind, können sie aber auch tatsächlich in Anspruch nehmen.
Berufstätige in Kindergärten bevorzugt
Wie die Arbeiterkammer hervorhob, ist die Betreuungssituation gerade bei den Unter-Dreijährigen in Wien überdurchschnittlich gut. Allerdings: Bevorzugt werden zum Beispiel in den städtischen Kindergärten berufstätige Personen. Für andere gestalte sich die Situation schwierig, wie AK-Präsident Rudolf Kaske versicherte.
Er forderte, dass auch arbeitslose Frauen oder solche, die Kurse besuchen, bevorzugt behandelt werden. Aber nicht nur in den regulären Betreuungseinrichtungen solle ein Ausbau erfolgen, auch Schulungsanbieter sollten verstärkt Betreuung anbieten, fordert die AK.
Je höher die Hürde, desto schlechter der Arbeitsplatz
Verlangt wird zudem der Ausbau des Fachkräftestipendiums. Es sei eine geeignete Möglichkeit, abgebrochene Ausbildungen zu beenden oder neue zu absolvieren. Für eine Facharbeiter-Intensivausbildung wird eine Beihilfe durch das AMS gezahlt. Das Budget für 2014 (25 Mio. Euro, Anm.) sei allerdings schon ausgeschöpft, beklagt die AK. Hier sei eine Aufstockung auf 30 Mio. Euro nötig, hieß es.
Je mehr Schwierigkeiten Frauen beim Wiedereinstieg haben, desto mehr steigt laut Arbeiterkammer das Risiko für einen Wechsel in eine wenig qualifizierte Tätigkeit bzw. für eine längere Phase der Erwerbslosigkeit. Bei Männern gestaltet sich die Situation übrigens signifikant anders, wie betont wurde. Der Wiedereinstieg mache weniger Probleme - vor allem deswegen, weil die Karenzzeiten der Männer deutlich kürzer seien als jene der Frauen.