Angebot in Wien

Kinderarmut – Verein bietet kostenlose Freizeitkurse an

In Wien sind 20 Prozent der Kinder von Armut direkt betroffen oder davon bedroht. Eine engagierte Wienerin bietet Gratis-Aktivitäten für Kids an.

Wien Heute
Kinderarmut – Verein bietet kostenlose Freizeitkurse an
Skikurse und Ausflüge bleiben in Wien vielen Kinder aus Geldmangel verwehrt. 
Getty Images

Die besten Freunde finden Kinder oft in der Schule und in der Freizeit – beim Training im Tennisclub, im Fussballverein, beim Schwimm- oder Schul-Skikurs. Doch die Teilnahme an solchen Angeboten kostet Geld. Viele Wiener Familien können sich das nicht leisten. Weil die Mittel oft schon für dringendere Ausgaben benötigt werden, wie Energiekosten, Essen und Miete.

Rosa Bergmann ist Geschäftsführerin des Vereins "Hobby Lobby", sie hat traurige Neuigkeiten: "Bereits jedes fünfte Kind ist aufgrund der hohen Kosten von außerschulischen Freizeitaktivitäten ausgeschlossen", sagt sie im Gespräch mit der "Krone". Kinder aus armutsbetroffenen Familien leiden durch Isolation nicht selten an psychischen Probleme, so Bergmann. Der Verein "Hobby Lobby" bietet darum kostenlose Freizeitkurse für Kinder aus armutsbetroffenen Familien an. "Wer sich schon schwertut, die steigenden Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise zu stemmen, wird kaum das Geld für Mitgliedsbeiträge aufbringen", so Rosa Bergman, die als Lehrerin an einer Wiener Mittelschule arbeitet.

Koreanisch-Kurs im Programm

In den Kursen können Kinder Schach lernen, Fotografie oder auch Sport wie Volleyball – sogar ein Koreanisch-Kurs wird angeboten. so lernen die Kleinen wichtige Kompetenzen. Denn was ist die Alternative zum Nachmittag mit Freunden? Das Smartphone. Dazu sagte Bergmann: "Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigt eine Umfrage unter unseren Teilnehmern. 93 Prozent geben an, dass sie sich einen bezahlten Verein gar nicht leisten können. 70 Prozent hängen in der nicht betreuten Zeit außerhalb der Schule oder unserer Kurse am Smartphone." 

Zwar sind die Kinder dann noch immer von gewissen Kreisen ausgeschlossen, aber sie lernen, wie man Freundschaften aufbaut, wie man regelmäßig für eine Sache Zeit investiert, dran bleibt mit Disziplin, wie man Fortschritte macht, wie man Wettbewerb und Niederlagen aushält und auch, wie sich Erfolge anfühlen – außerhalb der Handyspielwelt.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    red
    Akt.