Höchste Alarmstufe

Kinder sind besonders gefährdet! Weltweite Warnung

Virus-Alarm für die ganze Welt. Es zirkuliert eine neue, gefährlichere Variante der Affenpocken.

Michael Pollak
Kinder sind besonders gefährdet! Weltweite Warnung
Experten der WHO haben eine weltweite Warnung ausgerufen.
REUTERS

Globaler Gesundheits-Alarm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft die höchste Alarmstufe aus. Es betrifft wieder eine Virus-Infektion, die sich rasant ausbreitet. Ursache der Bedrohung sind Affenpocken, jetzt "Mpox" genannt.

Hintergrund der neuen Sorge: Wegen einer neuen Variante der Viruskrankheit Mpox in Afrika hat die WHO eine "gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" (PHEIC) ausgerufen.

Bis zu 10 % Todesrate

Norbert Nowotny vom Institut für Virologie sagt zu "Heute": "Diese Variante hat schwerere und längere Krankheitsbilder. Und auch eine höhere Todesrate – im schlimmsten Fall bis zu 10 Prozent!"

Besonders Eltern werden bei dieser Meldung hellhörig. Das weltweit renommierte Robert Koch Institut warnt: "Säuglinge, Kinder unter 8 Jahren, immundefiziente Kinder sowie Kinder mit Hautekzemen und anderen Hauterkrankungen sind nach einer Mpox-/Affenpockenvirus-Infektion besonders gefährdet schwer zu erkranken."

Die Zahlen belegen: In Afrika sind derzeit 70 Prozent der Erkrankten Kinder. Experte Nowotny erklärt: "Infiziert wird bei dieser Variante ein weit größeres Spektrum an Menschen. Gerade in Schulen und Kindergärten sehen wir intensiven Kontakt zwischen den Kindern – das fördert die Ansteckung. Etwa wenn ein Kleinkind ein Spielzeug in den Mund nimmt und dann das nächste Kind damit spielt."

Spritze wirkt auch zwei Wochen nach Kontakt

Konsequenz der WHO-Warnung gibt es an sich keine. Es gilt jedoch als Signal, dass sich Gesundheitsbehörden in aller Welt auf mögliche Ausbrüche intensiv vorbereiten. "Die Länder sollen wachgerüttelt werden", sagt Nowotny zu "Heute".

Ein Blick auf die Webseite des Gesundheitsministeriums zeigt: "Derzeit ist eine begrenzte Anzahl eines Impfstoffes gegen Mpox (Affenpocken) in Österreich verfügbar." Virologe Nowotny dazu: "Eine Spritze bekommen nur Kontaktpersonen. Diese Impfung wirkt auch noch zwei Wochen nach der Infektion."

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    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Weitere Information aus dem Ministerium: Übertragen wird das Virus hauptsächlich durch Körperkontakt, also "Küssen, Umarmen, Kuscheln, Sex", aber auch durch Kontakt mit benutzten "Handtüchern, Bettwäsche, Kleidung, Geschirr, Sexspielzeug."

    Fieber, Schüttelfrost, Erschöpfung – bis hin zum Tod

    Die Symptome: "Fieber, Schüttelfrost, Erschöpfung. Schmerzen in Kopf, Rücken und Muskeln", so das Ministerium. Im schlimmsten Fall bringt eine Infektion den Tod.

    "Ich erwarte für Europa allerdings keine schlimme Epidemie", beruhigt der Virologen im Gespräch. Ein Grund: "Alle Menschen über 40 Jahren sind gegen Pocken geimpft, die sind zu einem hohen Prozentsatz geschützt", sagt Nowotny.

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      Mareiner

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die höchste Alarmstufe wegen einer neuen, gefährlicheren Variante der Affenpocken, genannt "Mpox", ausgerufen
      • Besonders gefährdet sind Kinder, insbesondere Säuglinge und Kinder unter 8 Jahren sowie immundefiziente Kinder und solche mit Hauterkrankungen
      • Die Infektion breitet sich schnell aus, vor allem in Schulen und Kindergärten
      • Obwohl keine direkten Konsequenzen aus der WHO-Warnung folgen, sollen sich Gesundheitsbehörden weltweit auf mögliche Ausbrüche vorbereiten
      • In Österreich steht ein begrenzter Impfstoff zur Verfügung, der vor allem für Kontaktpersonen bestimmt ist
      • Das Virus wird hauptsächlich durch Körperkontakt übertragen und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen
      • Der Virologe beruhigt jedoch, dass er keine schlimme Epidemie in Europa erwartet, da die meisten Menschen über 40 Jahren gegen Pocken geimpft sind
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