250 Interessierte im Rathaus
"Kinder"-Politik soll Brücken in die Zukunft bauen
Beim Finale des Kinder- und Jugendparlaments tauschen Kinder und Jugendliche mit Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr ihre Ideen aus.
Zur dritten und finalen Plenarsitzung des Kinder- und Jugendparlaments kamen am Donnerstag rund 250 interessierte Kinder- und Jugendliche ins Rathaus. Die jungen Parlamentarier hatten diesmal die Möglichkeit, ihre Vorstellungen und Ideen mit den zuständigen Stadtpolitikern zu besprechen.
„Wenn ein Stein ins Wasser fällt, macht er Wellen. Auch wenn er klein ist, können die Wellen weit ziehen.“
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) zeigte sich bei der Eröffnungsrede inspiriert. "Hier, im Parlament für Kinder und Jugendliche, formt ihr mit euren Stimmen die Zukunft der Stadt. Redet, diskutiert, zeigt auf und sagt es laut. Denn eure Meinungen bauen die Brücken in die Zukunft".
Stadt- und Gemeinderäte stellten sich den Fragen
Das Kinderparlament (1. bis 8.Schulstufe) tagte im Festsaal, während das Jugendparlament (14- bis 20-Jährige) im Wappensaal des Rathauses stattfand. Die Ausschusssitzungen wurden den Ressorts der Stadtpolitik nachempfunden. Im Kinderparlament wurde zusätzlich ein Ausschuss für Spielplätze eingerichtet. An den Sitzungen nahmen fünf Stadträte und vier Gemeinderäte teil: Christoph Wiederkehr (Bildung & Inklusion), Dolores Bakos (Mitsprache & Gemeinschaft), Kathrin Gaál (Frauen & Wohnen), Andrea Mautz-Leopold (Soziales, Gesundheit & Sport), Peter Hanke (Öffis & Arbeit), Jörg Neumayer (Stadtplanung & Mobilität), Jürgen Czernohorszky (Klima & Parks), Veronica Kaup-Hasler (Kultur & Freizeit), Patricia Anderle (Spielplätze)
Wie läuft das Jugendparlament ab?
Im Rahmen von drei Sitzungen hatten die jungen Parlamentarier die Möglichkeit, ihre Ideen und Meinungen zu äußern. Auch konnten sie die aktuelle Kinder- und Jugendstrategie der Stadt von 2020 bis 2025 bewerten. Die Strategie, die insgesamt 193 Maßnahmen beinhaltet und alle Ressorts betrifft, wurde von den Kindern- und Jugendlichen sehr kritisch begutachtet. Mit einem Workshop-Leiter wurden dann gemeinsame Stellungnahmen verfasst.
Einsatz von Influencern in Schulen
Im Ausschuss für Inklusion und Bildung wurden die Ganztagsschulen gelobt, aber der Einsatz von Influencern und eine verbesserte digitale Ausstattung gefordert. Weiters sprachen sich die Teilnehmer für Strategien für KI, eine Mobbing-Anlaufstelle, kostenlose Nachhilfe, Lern-Buddies und transparente Notenvergabe aus.
"Nasch-Zonen" für alle Kinder
Im Bereich Klima und Parks setzten sie sich für mehr öffentliche Toiletten, Parks, Bäume, "Nasch-Zonen", Spielplätze, Haustiere für alle Kinder der Stadt, mehr Wildtierlebensräume sowie Trinkwasserspender ein.
Dialog mit Politikern und Gewaltprävention
Für Kultur und Freizeit wünschten sich die Jungen kostenlose Kultureinrichtungen, Kulturräume, Graffiti-Wände, Schwimmbäder, Kunstunterricht und Barrierefreiheit in Bildungseinrichtungen. Im Ausschuss Mitsprache und Gemeinschaft stand der Dialog mit Politikern, konsumfreie Räume, Gewaltprävention, Nutzung von Schulsportanlagen und politische Bildung im Vordergrund.
Mehr therapeutische Unterstützung und Hilfe für Arme
Die Parlamentarier wünschen sich zudem mehr psychotherapeutische Unterstützung, Hilfe für Armutsbetroffene, Sportgutscheine und Bildungsprogramme zu Sucht und Obdachlosigkeit. Vizebürgermeister Wiederkehr zeigte sich beeindruckt von den jungen Politikern und schätzt die eingebrachten Ideen. "Mit dem Kinder- und Jugendparlament fördern wir die Partizipation. Unser Ziel ist es, Wien zur weltweit führenden Stadt in Sachen Kinder- und Jugendfreundlichkeit zu machen. Das Fundament hierfür bildet eine verstärkte Teilhabe und Mitsprache der jüngsten Bürgerinnen".
Auf den Punkt gebracht
- 250 Kinder und Jugendliche nehmen am Finale des Kinder- und Jugendparlaments im Rathaus teil, um ihre Ideen mit Politikern auszutauschen und die Zukunft der Stadt mitzugestalten
- Unter anderem setzen sie sich für den Einsatz von Influencern in Schulen, "Nasch-Zonen" für Kinder, den Ausbau von öffentlichen Toiletten und Gewaltprävention ein