Kinder in der Schule mit "Sleepy Stickers" betäubt

Ihre Mutter beschreibt die vierjährige Lane Luviano als süßen, fröhlichen Engel. Bis sie im August an der Northgate-Grundschule in Texas eingeschult wurde. Danach erschien sie ihr als mürrisch, wütend und schlaflos.

Schuld daran soll aber nicht allein der Umstand sein, dass die Kleine nun zur Schule muss, sondern ein "Sleepy Sticker". Dieser soll eine Lehrperson ihr und den anderen Schülerinnen und Schüler fürs Nickerchen gegeben haben. Dies berichten verschiedene lokale und nationale US-Medien.

Eltern wussten von nichts

Eines Tages nahm Lane einen solchen Sticker mit nach Hause und erklärte ihrer Mutter, worum es sich dabei handelt. Als diese sich online über das Pflaster informierte, fand sie heraus, dass sie für Erwachsene erhältlich sind und Melatonin enthalten. Dies wurde von unabhängigen Quellen jedoch noch nicht bestätigt.

Sofort erkundigte sie sich bei anderen Eltern und niemand schien davon zu wissen. Sie fragten bei ihren Kindern nach, und allesamt bestätigten, dass auch sie solche Sticker erhalten hätten. Gemeinsam entschieden die Eltern sich, die Schule zu konfrontieren. Auch die Polizei wurde informiert. Die texanische Vorschule steht jetzt im Fokus von Ermittlungen.

Administrative und polizeiliche Ermittlungen

Die Schule nahm Stellung: "Der Bericht, dass ein Lehrer einem Schüler ein Schlafmittel gegeben haben soll, ist zutiefst beunruhigend und völlig inakzeptabel", sagte die Oberaufseherin der Schule. "Seien Sie versichert, dass die betroffenen Mitarbeiter nach Bekanntwerden des Vorfalls sofort freigestellt wurden, eine administrative und polizeiliche Untersuchung eingeleitet wurde und wir auf die Bedenken der Familie des Schülers eingegangen sind und uns aufrichtig entschuldigen."

Betroffen seien zwei Lehrer sowie zwei "Paraprofessionelle", die alle freigestellt wurden. "Es ist beängstigend, weil man Vertrauen haben möchte [...], aber wenn man das herausfindet, ist das Vertrauen gebrochen", sagt die Mutter eines weiteren betroffenen Kindes.

Melatonin kann Nebenwirkungen verursachen

Das Medium Today.com fragte beim Bostoner Kinderspital nach, welche Auswirkungen Melatonin auf Kinder haben kann. Demnach ist es ein allgemein sicheres Schlafmittel für Kinder, kann aber Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Albträume und Stimmungsschwankungen verursachen. Eine Überdosierung von Melatonin sei jedoch eine wachsende Gefahr für Kinder.

Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen kann Melatonin gesundheitsschädlich sein, wenn es ohne eine ärztliche Verschreibung gebraucht wird. So könne eine Nutzung im Alleingang beispielsweise zu einer Überdosierung oder einer Interaktion mit anderen Wirkstoffen führen.

Laut Gilford hatte ihre Tochter noch nie Probleme damit, allein zu schlafen, aber jetzt glaubt sie, dass "Monster" unter ihrem Bett sind. "Woher kommt das?", fragt Gilford und fügt hinzu, dass sie ihren Kinderarzt um medizinischen Rat gebeten hat.