Fussball
Kimmich soll mit Studie von Impfung überzeugt werden
Bayern-Star Joshua Kimmich will sich noch nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Ein Politiker will ihn nun mit einer Studie überzeugen.
Nachdem Coach Julian Nagelsmann trotz vollständigem Impfschutz positiv auf das Coronavirus getestet worden war, sickerte durch, dass fünf Bayern-Spieler ungeimpft sind. Kimmich bestätigte, einer davon zu sein. Der Münchner rechtfertigte sich mit fehlenden Langzeitstudien zu den Impfstoffen, musste in den letzten Wochen harte Kritik einstecken. Besonders, weil er mit Teamkollege Leon Goretzka die Initiative "We kick Corona" gründete, mit der karitative Vereine unterstützt werden sollen.
Jetzt will ihn SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der Impfung überzeugen. Der Politiker verweist auf Twitter auf eine Studie der Universität Düsseldorf, die "relevant für Joshua Kimmich" sei. Die Studie zeige, dass Fußballer nach einer Corona-Erkrankung "sechs Monate nach Infektion noch immer fünf Prozent weniger leistungsstark im Spiel" seien. Untersucht wurden dazu die Leistungen von Profis aus der deutschen Bundesliga und der italienischen Serie A.
Lauterbach würde auch für ein persönliches Aufklärungsgespräch zu Verfügung stehen, um "Bedenken, was fehlende Langzeitstudien angeht" auszuräumen. "Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es mehr Grund zur Sorge vor Langzeitschäden bei einer Infektion mit Corona als durch eine Impfung", stellt Lauterbach klar.
Der Gesundheitsminister könne zwar Kimmichs Haltung nicht nachvollziehen, trotzdem warnt er davor, öffentlichen Druck auf den Bayern-Star und andere Menschen mit Bedenken zur Corona-Impfung auszuüben: "Das wäre nämlich falsch, denn wir haben keine Impfpflicht, es ist Joshua Kimmichs eigene Entscheidung."