Australia statt Austria
Kilo Kokain geschluckt – Bodypackerin will früher heim
Eine Salzburgerin schmuggelte Drogen in ihrem Bauch nach Australien, wurde zu 6,5 Jahren Haft verurteilt. Nun legte sie gegen das Urteil Berufung ein.
Mit dem "Jet-Set"-Leben ist es für die junge Salzburgerin nun für längere Zeit vorbei. Das 28-jährige Instagram-Model war im Vorjahr bei der Einreise nach Australien mit einem Kilo Kokain im Bauch erwischt worden, wir berichteten. Vor dem 18-Stunden-Flug von Europa nach Perth hatte die sportliche Tochter aus gutem Hause 124 Drogen-Päckchen geschluckt, acht davon laut Polizei sogar ein zweites Mal am WC während des Langstreckenfluges.
6,5 Jahre Haft in Australien
Die Drogen hatten laut Polizei einen Straßenverkaufswert von umgerechnet rund 470.000 Euro. Dem Hobbymodel drohten bis zu 25 Jahre Haft, sie kam mit weniger davon – "Heute" liegt das Urteil des District Court in Perth vor. Melanie H. (Name geändert) wurde zu 6,5 Jahren Haft verurteilt – mindestens vier Jahre davon muss sie absitzen, erst danach kann sie einen Antrag auf Bewährung stellen. Die Salzburgerin wird von einem deutschen Anwalt vertreten, der in Australien eine Kanzlei betreibt.
Bodypackerin will früher heim
Die Verzweiflung dürfte bei Melanie H. groß sein, die Aussicht auf 6,5 Jahre Haft in Australien erschreckend. Die Salzburgerin legte nun Berufung gegen das Urteil ein. "Die Einzelstrafe ist angesichts der persönlichen Umstände des Beschwerdeführers offensichtlich überzogen", heißt es in dem Berufungsantrag. Das Hauptgericht habe einen rechtlichen oder faktischen Fehler gemacht. Dazu sei ein Schuldbekenntnis nicht berücksichtigt worden. Am 9. Jänner fand die Anhörung vor dem Berufungsgericht statt, eine Entscheidung erfolgt erst später, so eine Sprecherin des australischen Justizministeriums zu "Heute".
Drogen auf Partyinsel
Die 28-Jährige war vor ihrer Festnahme viel in Europa unterwegs, feierte in angesagten Clubs in England und Spanien. Ihre Basis in den letzten Jahren war die spanische Partyinsel Ibiza – eine bekannte Drehscheibe des internationalen Drogenhandels. Bei ihren Reisen dürfte die lebenslustige Partygängerin wohl auf die schiefe Bahn gekommen sein – jetzt bezahlt sie dafür einen hohen Preis.